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Mainz (ots)

Freitag, 25. Juni 2010, 23.15 Uhr

Wulff oder Gauck

Kampf um Bellevue

Am 30. Juni 2010 entscheidet sich, wer der 10. deutsche Bundespräsident wird - Christian Wulff, der Kandidat der schwarz-gelben Regierungskoalition, oder Joachim Gauck, der für die Sozialdemokraten und die Grünen antritt. Der Kandidatin der Linken, Luc Jochimsen, werden hingegen keinerlei Chancen eingeräumt.

Längst geht es nicht mehr nur darum, wer das nächste Staatsoberhaupt Deutschlands wird. Die Wahl ist zum Machtkampf zwischen Regierung und Opposition geworden. Setzt sich Christian Wulff durch, wäre der Fortbestand der Koalition erstmal gesichert. Ein Sieg Gaucks dagegen könnte deren Ende einläuten.

So sehen das auch der ehemalige sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf, CDU, und der ehemalige Vorsitzende der FDP, Wolfgang Gerhardt. Im ZDF erklärte Gerhardt: "Manchmal male ich mir den Scherbenhaufen aus, der passiert, wenn Wulff nicht gewählt würde... Darüber muss man sich im Klaren sein." Und Kurt Biedenkopf warnt: "Die Prognosen sind überall dieselben. Wenn Wulff nicht gewählt wird, dann ist die Koalition am Ende."

Der Leiter von "Frontal 21", Claus Richter, und der Leiter des "ZDF-Morgenmagazins", Ulf-Jensen Röller, analysieren das politische Machtspiel hinter den Kulissen. Die Autoren haben die beiden Kandidaten mehrere Tage begleitet, sind mit ihnen in ihre Heimat und zu früheren Wirkungsstätten gefahren und befragten ihre Weggefährten.

Selten wurde eine Bundespräsidentenwahl so kontrovers diskutiert. Denn Gauck, von Rot-Grün nominiert, steht mit seinen Überzeugungen der Regierungskoalition näher. Thomas Schmid, Herausgeber der "Welt-Gruppe", spricht von einer "ziemlich absurden Konstellation". Ex-Parteichef Gerhardt äußert sich zur Zerrissenheit der FDP: "Es gibt viele, die lange darüber nachdenken und die sich mit Sicherheit erst am Abend des Treffens vor der Bundesversammlung äußern werden. Dazu zähle ich im Übrigen auch."

Kurt Biedenkopf glaubt, dass das Amt des Bundespräsidenten beschädigt werden könnte, und kritisiert die Kanzlerin, weil das Angebot von Rot-Grün, Gauck zum Präsidenten zu machen, in der Partei nicht diskutiert wurde. "Das ist auch ein Problem für den CDU-Kandidaten." Biedenkopf fürchtet, dass die Wahldelegierten der Regierung "im Grunde ihrer Freiheit beraubt werden".

Pressekontakt:

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