ZDF-Pressemitteilung
Offensive mit Zeitgeschichte, Wissenschaft, Dokumentationen und starkem Erzählfernsehen
Mainz (ots)
ZDF-Intendant Stolte kündigt neue Programmakzente für Herbst und Winter an / Profilierung der eigenen Qualitäten statt Schielen nach TV-Moden / Innovative Multimedia-Konzepte
Das ZDF wird in den nächsten Monaten die Weiterentwicklung und Modernisierung seines Programms konsequent fortführen. Am Vortag der Telemesse stellte ZDF-Intendant Dieter Stolte vor Journalisten in Düsseldorf neue Programm-Konzepte vor, die in einem Wettbewerbsumfeld multimedialer Angebotsstrategien neue Akzente setzen, für die Zuschauer auffindbar und wiedererkennbar sein und zur Markenbildung des ZDF beitragen sollen. Dies gelte sowohl für das Fernsehprogramm als auch für die Internet-Aktivitäten des Senders, der Schritt für Schritt als Multimedia-Unternehmen weiteres Profil gewinne. 23 Millionen Seitenabrufe und knapp 11 Millionen Visits bei "heute-online" allein im Juli 2000 seien ein eindrucksvoller Beleg hierfür.
Als Marktführer in der Prime Time am Abend (19.00 bis 23.00 Uhr) trete das ZDF in der neuen Wettbewerbs-Saison aus einer starken Position an. Gegen belangloses Spaß- und Klamaukfernsehen wie "Big Brother" und "Die Insel" setze das ZDF mit Erfolg klassisches Qualitätsfernsehen, also Fernsehfilme, Dokumentationen, Nachrichten, Reportagen, Spielshows und Live-Übertragungen. Stolte: "Wir haben keinen Anlass, jeder Programm-Mode hinterher zu rennen."
Die Modernität des Senders zeige sich in seiner Innovationskraft, etwa, wenn es um die Vernetzung von Fernseh- und Internetangeboten gehe. Mit seinen Nachrichten und Serviceleistungen im Internet hat das ZDF bereits eine führende Position erreicht. Nun stehen Neuerungen auf dem Gebiet der Unterhaltung auf dem Plan. Ab Herbst bietet das ZDF die erste "Web-Soap" an, eine im Internet erzählte und mit dem Fernsehprogramm verknüpfte Geschichte um fünf junge Leute aus einem "start up"-Unternehmen. Weitere Internet-Projekte sind das erste große interaktive Multiplayer-Spiel "Netolympix" und ein Forum zur ZDF-Erfolgsserie "Die Nesthocker". Auf organisatorischer Ebene begleitete das ZDF diese Entwicklung mit der Gründung der "ZDF New Media". Die neue Tochterfirma hat bereits erste Lizenzvereinbarungen mit dem Internet-Portal "Lycos Europe" geschlossen.
Im Mittelpunkt der Programminnovationen steht eine Neustrukturierung der Informationsmagazine im ZDF. Zu den neuen Programmformaten gehören unter anderem ein Reportagemagazin, ein wöchentliches Natur- und Umweltmagazin am Sonntagnachmittag, ein zeitgeschichtliches und ein Wissensmagazin. Besondere Auffälligkeit werden herausgehobene zeitgeschichtliche Sendungen im Herbst (am 3./4. Oktober "Deutschlandspiel", "Holokaust" am 17. Oktober) und eine Wissenschaftsoffensive zum Jahresbeginn 2001 haben. Der Wissenschafts-Schwerpunkt startet am Sonntag, 14. Januar 2001, mit dem Vierteiler "Humboldts Erben".
Dokumentationen und Reportagen ("ZDF Expedition"), neue Dokusoaps (unter anderem über den Hamburger Hafen), realitätsnah und authentisch, glanzvolle Gala-Shows ("Lachen tut gut"), die Präsentation großer Bühnen- und Musikevents ("Echo der Klassik", Silvester- und Neujahrskonzert aus Berlin und Wien, "Faust I" von Peter Stein) und großflächige Live-Übertragungen wie etwa von der amerikanischen Präsidentenwahl runden das Bild der Qualitätsoffensive für Herbst und Winter ab.
Der "Fernsehfilm der Woche" werde auch in der neuen Saison die führende Rolle des ZDF in diesem wichtigen Genre untermauern. Mit "Jenny Berlin", "Denninger" und "Der Ermittler" stärke das ZDF seine Krimi-Kompetenz am Wochenende. Für den Sonntagabend kündigte Stolte Komödien und melodramatische Stoffe als attraktives Gegengewicht zum Angebot der Konkurrenz an. Im Serienbereich habe das ZDF mit Erfolgen wie "Nesthocker", "Samt und Seide", "Rettungsflieger" und "Küstenwache" Stärke gezeigt und werde diese mit Neuentwicklungen ("Drehkreuz Airport" und "Die Biester") ausbauen. "SOKO Leipzig" beispielsweise als "Ableger" des erfolgreichen "SOKO"-Dauerbrenners wird die erste Vorabend-Krimireihe sein, die in den neuen Bundesländern spielt.
Der besondere Stellenwert, den Programm-Eigenleistungen beim ZDF genießen, wird nicht zuletzt am Auftragsvolumen an private Produktionsgesellschaft deutlich: Im Jahre 2001 wird sich dies auf 600 Millionen Mark summieren. Die ZDF-Tochter "Network Movie", vor dem Hintergrund zunehmender Konzentrationsprozesse als Gegengewicht am Produktionsmarkt etabliert, war innerhalb kurzer Zeit erfolgreich. Sie zeichne für einige der wichtigsten Serien- und Fernsehfilmproduktionen des ZDF verantwortlich und sei mit ihrer Beteiligung an der "Web-Soap" auch wichtiger kreativer Anreger der fiktionalen Programmarbeit, erläuterte Stolte.
Im Showbereich arbeite das ZDF an neuen Formaten. Mit "Stunde der Sieger" und der neuen Familien-Show "Jede Sekunde zählt" sei dies vielversprechend gelungen. Moderatorin der neuen Spielshow ist Andrea Kiewel, die mit ihrer temperamentvollen Art die "Fernsehgarten"-Staffel in diesem Sommer zum Erfolg geführt hat. "Max und Lisa" wird als filmisch umgesetzte Produktion den Comedy-Sendeplatz des ZDF am Sonntagabend bereichern.
Mit diesem vielfältigen Angebot setze das ZDF in Herbst und Winter nicht auf Superlative und Extreme, sondern auf "inhaltliche Substanz, Qualität, erkennbare Angebotsstrukturen, besondere Themenakzente und zuschauernahe Präsentationsformen", sagte der ZDF-Intendant. Stolte: "Wer wirklich etwas zu sagen hat, erfährt unabhängig von Programm-Moden dauerhaft Resonanz".
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