ZDF-Programmhinweis
Mittwoch, 6. September 2000, 0.45 Uhr
nachtstudio
Mainz (ots)
Mittwoch, 6. September 2000, 0.45 Uhr
nachtstudio Denken im Fernsehen - Ein Experiment für Nietzsche Moderation: Volker Panzer
Mit: Dirk Baecker (Soziologe) Christina von Braun (Kulturwissenschaftlerin) Ursula Pia Jauch (Philosophin) Detlef Linke (Hirnforscher) Rüdiger Safranski (Nietzsche-Biograph)
"Ich weiß, dass ich nichts weiß" (Sokrates); "Ich denke, also bin ich" (Descartes); "Das Sein bestimmt das Bewusstsein" (Marx); "Gott ist tot" (Nietzsche).
Er war der letzte der großen Sprücheklopfer in der Profiliga Philosophie des Abendlandes und der erste Popstar des Denkens. Die Gedanken des Friedrich Nietzsche, dieses Pfarrerssohns, der am 25.8.1900, im ersten Jahr des vergangenen 20. Jahrhunderts gestorben ist, ließen niemanden kalt. Er inspirierte "Anarchisten, Feministen, Nazis, religiöse Sektierer, Sozialisten, Marxisten, Vegetarier, Avantgardekünstler, Anhänger der körperlichen Ertüchtigung sowie Erzkonservative" so der Nietzscheforscher Stephen Aschheim. Und es stimmt: Entweder wurden die Nachgeborenen fiebrige Fans oder kalte Vivisekteure seines Werks. Nietzsches Merksprüche wurden Gassenhauer, die selbst Zlatko nachpfeifen könnte: "Du gehst zu Frauen, vergiss die Peitsche nicht". So was sitzt und hört sich an, als käme es direkt aus dem Volksmund.
Friedrich Nietzsche war aber auch der Wahrsager des 20. Jahrhunderts. Alles, was uns heute umtreibt - von der Gentechnik bis zum Genozid - hat der kurzsichtige Seher Nietzsche schon im vorvorigen Jahrhundert durchdacht und aufgeschrieben.
In der ersten Sendung nach der Sommerpause riskiert das "nachtstudio" etwas: Fünf DenkerInnen finden sich diese Mal zusammen, um im Fernsehen frei, im Sinne Nietzsches, zu denken. Es ist der Versuch, die großen Frage Nietzsches: Ist Gott tot? Was ist der Mensch? Was ist Moral? Wo wird das alles enden? in der Transparenz der elektrischen Marktplatzes zu umkreisen: also eine Art Philosophen-Big-Brother-Sendung.
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