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"WISO" am 18. September 2000, 19.25 Uhr im ZDF: Riester verteidigt Belastung der Jüngeren

Mainz (ots)

Bundesarbeitsminister Walter Riester (SPD) hat im
ZDF-Wirtschaftsmagazin "WISO" die einseitige Belastung der jüngeren
Generationen durch die Rentenreform verteidigt. Nach seinen Plänen
werden die Renten ab 2011 um einen so genannten Ausgleichsfaktor
gekürzt. "Das hat nichts mit den heutigen Rentnern zu tun, sondern
mit denen, die zukünftig, da sie glücklicherweise länger leben, auch
länger Rente beziehen", erklärt Riester in "WISO".
Wer im Jahr 2011 in Rente geht, muss eine Kürzung seiner Rente um
0,3 Prozent hinnehmen. Der Abschlag soll jährlich um weitere 0,3
Prozentpunkte erhöht werden, so dass ein Arbeitnehmer, der 2030 in
den Ruhestand träte, sechs Prozent von seiner Rente abgezogen bekäme.
Die jüngeren Generationen könnten jetzt privat vorsorgen, um die
Lücken in ihrer gesetzlichen Rente aufzufüllen, argumentiert Riester:
"Die haben jetzt auch die Möglichkeit - und das wird staatlich jetzt
sehr stark unterstützt - solche ergänzende Altersvorsorge zu machen.
Das können Sie den jetzigen Rentnern nicht mehr zumuten. Und auch
diejenigen, die jetzt 50 Jahre, 55 Jahre sind, könnten mit einer
solchen ergänzenden Altersvorsorge nicht mehr viel erreichen." Den
heutigen Rentnern sei eine Kürzung ihrer Renten nicht mehr zuzumuten,
nachdem die Politik ihnen über Jahrzehnte hinweg erklärt habe, die
Renten seien sicher.
Kritik an den ungleichen Rentenkürzungen kommt unter anderem vom
Verband der deutschen Rentenversicherungsträger (VDR) in Frankfurt am
Main. Der Geschäftsführer des VDR, Professor Franz Ruland sagt in
"WISO": "Ich finde gerade, dass die Ungerechtigkeit darin besteht,
dass die jüngeren Generationen, obwohl sie insgesamt ja höhere
Beiträge zahlen, ein niedrigeres Rentenniveau bekommen, als die, die
vor 2011 in Rente gegangen sind. Insofern denke ich, ist das Prinzip
der Generationengerechtigkeit nicht hinreichend verwirklicht." Trotz
dieser Kritik zeigt sich Riester sicher, dass seine Pläne umgesetzt
werden.

Rückfragen bitte an:

ZDF Pressestelle
06131 / 70-2120 und -2121

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