ZDF-Pressemitteilung
Information und Reportage prägen das erfolgreichste Fernsehprogramm am Abend
ZDF-Intendant Stolte stellt Fernsehrat Programmschema 2001 vor
Mainz (ots)
Mit einer fortgesetzten Modernisierung seiner Programme und des Programmschemas will das ZDF seine führende Rolle als Informationsanbieter und als erfolgreichstes deutsches Fernsehprogramm in der Prime Time (19 bis 23 Uhr) ausbauen. Vor dem ZDF-Fernsehrat in Mainz erläuterte Intendant Dieter Stolte die Strategie des neuen Programmschemas, das zu Beginn des neuen Jahres schrittweise das Profil des ZDF-Hauptprogramms als substanziell informierendes und unterhaltendes Angebot schärfen und das ZDF-Programm als Qualitätsfernsehen im Wettbewerb klar unterscheidbar machen soll. Die wesentlichen Elemente der Schema-Modernisierung: Ein starker Einstieg in das Abendprogramm nach 20.15 Uhr, eine deutliche Neuakzentuierung der Informationsmagazine auf einer durchgängigen Sendeleiste um 21.00/21.15 Uhr von Dienstag bis Freitag und ein neuer Wissenschaftstermin unter dem einheitlichen Titel "Abenteuer Wissen" im Wechsel mit "Abenteuer Forschung" jeden Mittwoch um 22.15 Uhr.
Die Hauptsendezeit von 19 bis 23 Uhr ist im Wettbewerb der Fernsehsender der entscheidende Zeitraum. Auf ihn entfällt rund die Hälfte des Fernsehkonsums. Obwohl Informationsprogramme grundsätzlicher weniger Aufmerksamkeit finden als unterhaltende Sendungen, hat das ZDF mit seinem 45-prozentigen Informationsanteil zu dieser Zeit die führende Stellung unter allen Fernsehprogrammen in Deutschland. Intendant Stolte: "Das ist ein Ausweis der Kraft und der Attraktivität des öffentlich-rechtlichen Vielfaltskonzepts. In der Prime Time vorne zu sein, gehört zu den grundlegenden Zielorientierungen der Programmarbeit des ZDF".
Gelingen soll das mit einem besser erkennbaren regelmäßigen Angebot zum Beginn des Abendprogramms um 20.15 Uhr. So wird die Reihe "Wunderbare Welt" (Dienstag, 20.15 Uhr) durchgängig durch Show-Programme ersetzt. Bereits Ende November dieses Jahres startet eine neues Wissensquiz mit Ulla Kock am Brink als Moderatorin. Die neue Sendung hebt sich von bekannten Angeboten dadurch ab, dass Teams gegeneinander spielen und sich strategisch verhalten. Ab März 2001 wird die "Versteckte Kamera" zusätzlich von Mittwoch auf den 20.15 Uhr-Sendeplatz am Dienstag wechseln. "Wunderbare Welt" wird als Einzelreihe unter den Kulturdokumentationen am Sonntag um 19.30 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen fortgeführt.
Auch der 20.15 Uhr-Termin am Mittwoch wird neu gestaltet. Serien und - im Sommer - Fernsehfilmreihen bilden seinen Kern. Neben Neuentwicklungen werden bewährte Formate ("Der letzte Zeuge", "Evelyn Hamanns Geschichten aus dem Leben") den Sendeplatz prägen.
Am Sonntag um 20.15 Uhr werden künftig verstärkt attraktive erzählerische Melodramen eingesetzt, die die bisherige Mischung mit Show-Programmen ablösen. Auch am Samstag um 18.00 Uhr weicht die Showsendung "Hitparade" einer einheitlichen Serienleiste.
Der verstärkte Programmeinstieg am Abend führt auch den Informationsmagazinen um 21.00 Uhr/21.15 Uhr mehr Publikum zu. Mit der Platzierung
Dienstag, 21.00 Uhr zeitkritisches Magazin Mittwoch, 21.00 Uhr Reportagemagazin Donnerstag, 21.15 Uhr "auslandsjournal" Freitag, 21.15 Uhr Reportage/Dokusoap
erhält diese Programmleiste ein klares Profil durch politische und gesellschaftliche Themen aus dem In- und Ausland. Vor dem Hintergrund öffentlicher Kritik über eine angebliche reine Quotenorientierung und Boulevardisierung des ZDF-Programms unterstrich Intendant Stolte, dass die neue 21.00 Uhr-Leiste den Stellenwert politischer Information im Kern des ZDF-Prime-Time-Programms zum Zeitpunkt der höchsten Zuschauerbeteiligung unterstreiche.
Die neue wöchentliche Sendung "ZDF.reporter" startet im Januar 2001 am Dienstag um 21.00 Uhr in Nachfolge von "Frontal" und wechselt mit dem Start eines neuen zeitkritischen Magazins dauerhaft auf den Sendetermin Mittwoch, 21.00 Uhr. Reportagen aus dem In- und Ausland gehören seit den Anfängen zu den besonderen Stärken und zum journalistischen Profil des ZDF. Die neuen "ZDF.reporter" wird nach Überzeugung des ZDF-Intendanten alte journalistische Tugenden mit den Erfordernissen einer modernen Sendungsdramaturgie verbinden. Die Reportagen sollten den Zuschauern die gesellschaftliche Lebenswirklichkeit vor allem in Deutschland und seinen Regionen anschaulich und nachvollziehbar machen. Die Sendung mit Steffen Seibert und Peter Kunz als Moderatoren werde eine klare Struktur mit festen Rubriken und ständigem Tempowechsel haben und sich als modernes Format mit einem ergänzenden Informationsangebot im Internet präsentieren, kündigte Stolte an.
Das Auslaufen der Sendereihe "Frontal" Ende 2000 führte zur Entwicklung eines neuen zeitkritischen ZDF-Magazins, das aus Berlin kommen wird. Nach Angaben des ZDF-Intendanten wird das neue Programm ein politisches Magazin sein, "das den politischen Prozess in der Bundesrepublik auf allen Ebenen kritisch begleitet und analytisch und investigativ aufarbeitet". Fragen der sozialen Gerechtigkeit, des Kampfes gegen den Rechtsradikalismus, des Ost-West-Verhältnisses, der Integration der neuen Bundesländer und des inneren Zusammenwachsens Deutschlands seien ebenso wie alle anderen innen- und gesellschaftspolitischen Fragen Bestandteil des Themenspektrums. Zur Grundkonzeption des Magazins gehöre darüber hinaus, dass es seine Themen mit eigenen Standpunkten aufarbeite. Gegenüber der bisherigen Praxis mit einem Doppelangebot von "Frontal" und "Kennzeichen D" wird sich das neue Programmschema auf ein wöchentliches zeitkritisches Magazin konzentrieren und damit zugleich mehr Auffälligkeit beim Zuschauer schaffen.
Auf dem Feld der Wissenschaftsberichterstattung messen die Zuschauer dem ZDF im deutschen Fernsehen schon heute die führende Rolle bei. Um diese Kompetenz noch deutlicher herauszustellen und der wachsenden Bedeutung wissenschaftlicher Fragestellungen im Alltag gerecht zu werden, richtet das ZDF im Programmschema 2001 einen neuen wöchentlichen Wissenschaftstermin am Mittwoch um 22.15 Uhr ein. Fortgeführt werden dort die Sendereihe "Abenteuer Forschung" und wissenschaftliche Ausgaben von "Gesundheitsmagazin Praxis". Daneben unterstreicht das im Frühjahr beginnende Wissensmagazin "Faszination Wissen" Stellenwert und Richtung dieses neuen Programmschwerpunktes, dessen Spektrum die ganze Breite der Natur-, Geistes- und Kulturwissenschaften umfassen wird. Die Ombuds-Sendung "mit mir nicht" wird dafür aufgegeben, die dort behandelten Themen werden in anderen Sendungen (zum Beispiel "WISO") weitergeführt.
Ergänzt wird die Akzentuierung der Wissensprogramme durch ein neues Umwelt- und Naturmagazin, das Anfang 2001 starten und immer sonntags um 13.15 Uhr zu sehen sein wird.
Eine weitere Neuerung im Programmschema 2001 gilt der Stärkung des Spätabendprogramms. Dazu werden am Freitag um 22.45 Uhr "Late Show"-Formate eingeführt. Den Auftakt gestalten Bodo Hauser und Ulrich Kienzle mit der Sendung "Reißwolf" - ein pointierter Blick auf aktuelle Fragen des Zeitgeschehens als journalistisches unterhaltendes Programm. Im Herbst 2001 kommen neuentwickelte Sendungen hinzu, die mehr Show-, Talk- und Comedy-Elemente haben werden.
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