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Mittwoch, 18. Oktober 2000, 22.45 Uhr
mit mir nicht! Welsers Fälle

Mainz (ots)

Väter verlieren Anspruch auf Kindergeld
Andras J. wird künftig vom Staat noch kräftiger zur Kasse gebeten.
Ihm bleiben nach der Unterhaltszahlung an seine drei Kinder rund 1300
Mark im Monat. Das wird aber noch weniger, denn mit Beginn des
kommenden Jahres tritt das "Gesetz zur Ächtung der Gewalt der
Erziehung" in Kraft. Damit wird ihm ein Teil des Kindergeldes
gestrichen. Denn dieses Gesetz beinhaltet auch eine Neuregelung für
den Kindesunterhalt und die Aufteilung des Kindergeldes zwischen den
Eltern.
Bisher ist es so, dass sich der zu zahlende Kindesunterhalt nach
dem Nettoeinkommen des Unterhaltspflichtigen bemisst, das per
Düsseldorfer Tabelle in 13 Stufen unterteilt ist. Von dem Kindergeld
- derzeit 270 Mark - steht dem Unterhaltspflichtigen die Hälfte, also
135 Mark zur Verfügung.
Mit dem neuen Gesetz wird dies - allerdings nur für die fünf
einkommensschwächsten Unterhaltspflichtigen (weniger als 2400 Mark
bis 3900 Mark netto) anders. Künftig will der Staat, dass jedem Kind
durch den Unterhalt das Existenzminimum gezahlt wird, je nach Alter
des Kindes zwischen 480 und 796 Mark. Wer wegen seines geringen
Einkommens nur wenig Unterhalt zahlt, soll künftig das ihm zustehende
Kindergeld darauf verwenden, den Unterhalt aufzustocken.
Bei Andreas J. schlägt das fehlende Geld dann vor allem bei
Geburtstagsgeschenken, gemeinsamen Ferien, Kinobesuchen und
Heimfahrten zu Buche. - Andreas J. weiß nicht, wie er das in Zukunft
bezahlen soll.

Rückfragen bitte an:

ZDF Pressestelle
06131 / 70-2120 und -2121

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