ZDF-Programmhinweis
Sonntag, 12. November 2000, 18.15 Uhr
ML Mona Lisa
Mainz (ots)
Was heißt hier fremd?
Gegen Rassismus und für Solidarität mit ausländischen Mitbürgern, dafür gehen die Menschen in dieser Woche auf die Straße. Zur gleichen Zeit diskutiert die ganze Nation darüber, wie das Zusammenleben in der neuen Einwanderungsgesellschaft aussehen soll. Denn dass Deutschland eine vernünftig geregelte Zuwanderung braucht, darüber sind sich jetzt alle Parteien einig. Doch die Vorstellung einer multikulturellen Gesellschaft löst bei vielen Ängste aus.
Die Beiträge:
Alles was fremd ist, verursacht Angst - bis man es kennt Antonia - Berlinerin - und Florence aus Uganda sind seit vielen Jahren dicke Freundinnen - und wundern sich Tag für Tag, warum die Menschen ihre Freundschaft als etwas Besonderes ansehen.
Der tägliche Rassismus Amr aus Kairo und Sylvia kennen sich seit zweieinhalb Jahren. Beide möchten ihre Liebe jetzt amtlich machen. Die Behörden aber machen den beiden das Leben schwer. Eine ihrer Schikanen: Von Sylvia wird verlangt, einen Schwangerschaftstest vorzulegen. ML Mona Lisa im Gespräch mit zwei "Leidgeprüften".
Ausländer rein: Eine Schaumstofffirma im bayerischen Geretsried ist stolz auf ihre multiethnische Belegschaft. Ohne die vielen Ausländer könnte die Firma ihren Betrieb einstellen. Die beiden Firmenbesitzer, ein Bayer und eine Italienerin, praktizieren Integration, unterstützen ihre Mitarbeiter bei Behördengängen und vermitteln ihnen Sprachkurse.
Typisch deutsch, typisch türkisch Türkische Frauen werden geschlagen, tragen ständig Kopftuch, haben mindestens fünf Kinder. Ausländer nehmen unsere Arbeitsplätze weg, sind Sozialschmarotzer, Drogendealer und Zuhälter. Es lebe das Vorurteil. Die meisten halten einer Überprüfung nicht stand.
Achtung, die Russen kommen: Das dachten die 20 000 Einwohner der kleinen schwäbischen Gemeinde Giengen an der Brenz, als vor sechs Jahren tausend russische Spätaussiedler kamen. Die Stimmung in der Stadt ist seither gespannt, denn die Einheimischen fühlen sich von "Klein-Moskau", wie sie das Wohnviertel der Aussiedler nennen, "bedroht".
Die ML Reportage macht deutlich, dass die vielbeschworene Integration mühsame Kleinarbeit ist.
Moderation: Marina Ruperti
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