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ZDF-Pressemitteilung
"Kennzeichen D" am Mittwoch, 22. November 2000, 22.15 Uhr im ZDF
Eurofighter voraussichtlich deutlich teurer
Bundesrechnungshof warnt vor Kostenexplosion

Mainz (ots) .- Der Bundesrechnungshof hat vor einer
Kostenexplosion beim Eurofighter gewarnt. Das geht aus einer
Stellungnahme für den Haushaltsauschuss des Bundestages hervor, die
"Kennzeichen D" vorliegt. In dem Schreiben weist der
Bundesrechnungshof neben den zu hohen Kosten auch auf die erheblichen
Risiken bei der Entwicklung und Beschaffung von Stör- und
Täuschungssendern bei der Bundesluftwaffe hin. Er empfiehlt deshalb
von der parallelen Durchführung abzusehen. Laut Bundesrechnungshof
belaufen sich die Kosten für vier Eigenschutzprojekte
(Defensivavionik) auf über sechs Milliarden Mark, davon allein über
drei Milliarden für den Eurofighter.
Kritisch bemerkt der Bundesrechnungshof, dass der Störsender für
den Jagdbomber Tornado nicht die Erwartungen erfüllt habe. Die
Defensivavionik "EURODASS" für den Eurofighter weise erhebliche
Defizite auf. Außerdem sei das Schutzsystem nicht komplett im
Eurofighterpreis erfasst, sondern werde  im Haushalt getrennt
verbucht. "Bevor über sechs Milliarden DM für verschiedene Lösungen
ausgegeben werden, empfiehlt der Bundesrechnungshof, die
Möglichkeiten der Harmonisierung der Eigenschutzeinrichtungen des
Eurofighters und der übrigen fliegenden Waffensysteme der Bundeswehr
von unabhängigen Sachverständigen untersuchen zu lassen."
Die Beschaffung von 180 Eurofightern für 23,9 Milliarden Mark
wurde 1997 gegen die Stimmen von Rot/Grün im Bundestag beschlossen.
Schon damals warnte der Bundesrechnungshof vor explodierenden Kosten.
Der Beschaffungspreis wurde ohne vollständige Kosten für
unverzichtbare Ausrüstungsbestandteile und Bewaffnung angegeben.
Nach dem Willen von Verteidigungsminister Rudolf Scharping soll
der Haushaltsausschuss am 6. Dezember 2000 über den zusätzlichen
Finanzbedarf beim Kampfflugzeug Eurofighter entscheiden.
Für weitere Informationen steht Ihnen unsere "Kennzeichen
D"-Redaktion unter 030 / 2099 - 1308 / -1302 oder / -1303 gern zur
Verfügung

Rückfragen bitte an:

ZDF Pressestelle
06131 / 70-2120 und -2121
Mainz, 22. November 2000

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