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ZDF-Pressemitteilung
ZDF-"aspekte": Jugendliche gehen vor laufenden Kameras in den Märtyrer-Tod
Shimon Peres kritisiert Missbrauch von Kindern zu Propaganda-Zwecken

Mainz (ots)

Der Nahost-Konflikt - ein Medienkrieg: Fanatische
palästinensische Jugendorganisationen schrecken nicht davor zurück,
Kinder in den Kampf zu schicken, ihren Tod in Kauf zu nehmen und
diesen medienwirksam auszuschlachten, um Mitgefühl und Sympathie der
Weltöffentlichkeit für sich zu gewinnen.
Das ZDF-Kulturmagazin "aspekte" berichtet am Freitag, 24. November
2000, 22.15 Uhr, unter anderem über diesen grausamen Medienkrieg und
hat den israelischen Friedens-Nobelpreisträger Shimon Peres gefragt.
Peres in "aspekte": "Heute gewinnt oder verliert man einen Krieg im
Fernsehen und nicht mehr auf dem Schlachtfeld. Die Stärke der Armee
ist heute nicht mehr der entscheidende Faktor. - Der Krieg der Kinder
ist eine Tragödie. Sie sterben vor laufenden Kameras. Kinder sind
Kinder, ob palästinensische oder israelische, es gibt da keinen
Unterschied. Sie haben ein Recht zu leben, sicher und behütet. Doch
die Kameras ermutigen oft zu noch mehr Gewalt, sie heizen zum Krieg
an. Aber Gewalt führt zu nichts."
Der bekannte palästinensische Menschenrechtler Bassam Eid übt in
"aspekte" scharfe Kritik in den eigenen Reihen: "Im Krieg der Kinder
spielen die Medien zunehmend eine unrühmliche Rolle. Wenn die
Fernsehteams und Kameras kommen, dann werden Steine geworfen und
Molotow-Cocktails gezündet. Kinder wollen vor laufenden Kameras zu
Helden werden, um sich abends auf CNN zu sehen. Mikrofone und Kameras
ermutigen Kinder zur Gewalt. Die Medien tragen nicht dazu bei, die
Spirale der Gewalt zu durchbrechen. Oft tun sie genau das Gegenteil.
- Ich fordere die palästinensischen Behörden auf, unsere Kinder nicht
weiter für ihre Propagandaschlacht zu missbrauchen. Die Medien heizen
den Krieg an. Im israelischen Fernsehen werden alle Israelis als
Terroristen beschimpft, die Israelis machen es mit uns ähnlich. Mit
diesen Hetzkampagnen verlieren beide Seiten ihre Glaubwürdigkeit. Die
Gewaltbereitschaft, der Hass und die blinde Wut werden immer mehr
angeheizt. Der Aufruf zum Krieg kommt live im Fernsehen."
Viele fanatisierte Kinder brennen selbst darauf, als Helden für
ihr Land zu sterben. "aspekte" hat mit einigen von ihnen in Ramallah
gesprochen. Der elfjährige Ahmad: "Mein Freund Sarim ist vor zwei
Wochen umgekommen. Jetzt kämpfe ich für zwei. Ich will Israelis
töten. Sie haben Sarim getötet. Jetzt will auch ich sterben für den
Heiligen Krieg. Man soll stolz auf mich sein. Ich werde ein Märtyrer
sein."
Seit Ende September hat der blutige Konflikt zwischen Israelis und
Palästinensern über 250 Menschen das Leben gekostet, unter ihnen
viele Kinder und Jugendliche. Im Fernsehen werden allabendlich
getötete israelische Soldaten gegen tote palästinensische Jugendliche
aufgerechnet.

Rückfragen bitte an:

ZDF Pressestelle
06131 / 70-2120 und -2121

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