Pressemitteilung
ZDF-Politbarometer Dezember 2000
Klare Mehrheit der Unionsanhänger für Stoiber als Kanzlerkandidat
Mainz (ots)
SPD geht mit deutlichem Vorsprung in das neue Jahr Die politische Stimmung im Dezember zeigt sich nach dem EU-Gipfel in Nizza völlig unverändert. Die SPD erreicht 44 Prozent, CDU/CSU 39 Prozent, Bündnis90/Grüne 6 Prozent, FDP 5 Prozent, PDS 4 Prozent. Alle Zahlen entsprechen den November-Werten.
Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, dann spielten auch längerfristige Bindungen und taktische Überlegungen der Wähler eine größere Rolle. Die Projektion im Dezember sieht so aus: SPD 41 Prozent, Bündnis90/Grüne 6 Prozent, CDU/CSU 38 Prozent, FDP 6 Prozent, PDS 5 Prozent, andere Parteien 4 Prozent. Auch hier gibt es keine Veränderung zu den November-Zahlen.
Die Bundesregierung macht ihre Arbeit "eher gut", das sagen 62 Prozent, "eher schlecht" 30 Prozent, weiß nicht, sagen 8 Prozent.
Eine CDU/CSU-Regierung würde es "besser machen", sagen 17 Prozent. "Schlechter machen", meinen 18 Prozent und die übergroße Mehrheit, 61 Prozent, befinden, "es mache keinen Unterschied", wenn die CDU/CSU an der Regierung wäre. Das ist sicherlich ein klarer Beleg für die gegenwärtig geringe Distanz zwischen Union und SPD aus Sicht der Wähler.
Auf der Liste der zehn wichtigsten Politiker in Deutschland liegt Außenminister Fischer wieder alleine auf Platz 1, er kommt auf 2.2 (Nov. 1.9). Gerhard Schröder erhält 2.0 (Nov. 1.9), Hans Eichel 1.1 (Nov. 1.2), Edmund Stoiber 1.0 (Nov. 0.8) und wegen der besseren Werte bei den eigenen Anhängern vor Angela Merkel mit 1.0 (Nov. 0.9), Rudolf Scharping 0.6 (Nov. 0.8), Walter Riester 0.3 (Nov. 0.4), Friedrich Merz 0.1 (Nov. 0.0), Jürgen Möllemann -0.4 (Nov. -0.1), Jürgen Trittin -0.6 (Nov. -0.5).
Auf die Frage, wer Kanzlerkandidat der Union werden soll, antworten bei allen Befragten 31 Prozent Angela Merkel und 32 Prozent Edmund Stoiber. 3 Prozent nennen andere und 34 Prozent haben keine Meinung. Bei den Unionsanhängern sagen 30 Prozent Angela Merkel und 46 Prozent Edmund Stoiber, 4 Prozent nennen andere, 19 Prozent haben keine Meinung.
Wir haben nach den wichtigsten EU-Beitrittskandidaten gefragt und wollten wissen, welches dieser Länder in den nächsten Jahren aufgenommen werden sollte. Die meisten Befürworter hat Ungarn mit 74 Prozent, danach Tschechien mit 61 Prozent, Polen 60 Prozent, Slowakei 53 Prozent, Baltische Staaten 43 Prozent. Die Türkei nennen mit 28 Prozent am wenigsten.
Meine Gesundheit ist durch BSE "stark gefährdet", sagen 21 Prozent, "nicht so stark gefährdet", meinen 50 Prozent, "nicht gefährdet" 29 Prozent. Nur 13 Prozent rechnen BSE zu den wichtigsten Themen in Deutschland.
Das alte Jahr war "ein gutes", sagen 72 Prozent, "ein schlechtes", meinen 23 Prozent. Das Jahr 2001 wird "besser", sagen 64 Prozent, "schlechter" 16 Prozent, "weiß nicht", antworten 21 Prozent. Diese Zahlen entsprechen fast genau den Zahlen des letzten Jahreswechsels.
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 11. bis 14. Dezember 2000 unter 1.271 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz Deutschland. Fehlertoleranz bei den großen Parteien 2,7 Prozentpunkte, bei den kleineren rund 1,4 Prozentpunkte.
Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, 19. Januar 2001, nach dem "heute-journal".
Weitere Informationen zum Politbarometer stehen gegen 19.00 Uhr im Internet unter www.zdf.msnbc.de zur Verfügung.
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