ots.Audio: Aufwühlendes Familiendrama mit Silke Bodenbender - "Vater, Mutter, Mörder": ZDF-"Fernsehfilm der Woche" am Montag, 13. Februar MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN
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Mainz (ots)
Anmoderation:
Kann eine Mutter ihren Sohn noch lieben, wenn er ein Mörder ist? Wenn er drei Menschen kaltblütig umgebracht hat? Mit dieser Frage beschäftigt sich der ZDF-Fernsehfilm der Woche "Vater, Mutter, Mörder" - in der Hauptrolle Silke Bodenbender. Die gebürtige Bonnerin hatte ihren Durchbruch in Dieter Wedels ZDF-Zweiteiler "Papa und Mama". Inzwischen zählt sie zu den Top-Schauspielerinnen Deutschlands. Das Drehbuch des aufwühlenden Familiendramas "Vater, Mutter, Mörder" hat Bodenbender sofort neugierig gemacht.
1. O-Ton Silke Bodenbender
Besonders fasziniert hat mich die Frage: "Wie stellt man eine Mutter, die erfahren muss, dass der Sohn drei Menschen umgebracht hat, wirklich wahrhaftig dar?" Und das fand ich bis zum letzten Drehtag sehr schwer nachzuempfinden. (0:15)
Bodenbender spielt Esther Wesnik, die Mutter des 16-jährigen Lukas. Von einem Tag auf den anderen erfährt sie, dass ihr Sohn ein Mörder ist. Er hat seinen besten Freund und die Eltern einer Klassenkameradin umgebracht. Wer ist dieser Junge, der früher einmal so süß und unschuldig war? Hat er die Liebe seiner Mutter noch verdient? Ein Gefühlschaos, das Bodenbender auf die Leinwand bringen sollte.
2. O-Ton Silke Bodenbender
Ich habe irgendwann von meinen eigenen Vorstellungen Abstand genommen und mich nur noch auf die Figur, so wie sie im Drehbuch beschrieben war, konzentriert, weil, wenn man das selber nicht erlebt hat, ist das schwer nachzuempfinden - und vielleicht wollte ich es mir gar nicht vorstellen. Ich habe richtig gemerkt, wie ich innerlich erschaudere und gebetet habe, dass mir so etwas nicht passiert. (0:22)
Sie selbst ist Mutter eines kleinen Jungen. Sich abends nach Drehschluss auf ihre eigene Familie zu konzentrieren und sich abzulenken, fiel ihr allerdings sehr schwer...
3. O-Ton Silke Bodenbender
Bei dem Film fand ich es schon sehr schwer, abends abzuschalten. Es hat mich sehr aufgewühlt und beschäftigt mich auch noch bis heute. Ich fand das Thema einfach so schwer und bedrängend oder traurig, dass ich mich eigentlich nur durch die Drehzeit gekämpft habe. (0:15)
Durchgekämpft mit dem Ziel, dieses Thema in die Öffentlichkeit zu bringen. Denn sie hält es für sehr wichtig, sich nicht nur auf den Täter und dessen Gefühle zu konzentrieren, sondern auch auf das Umfeld. Hält eine Familie diesen Albtraum aus - oder bricht sie auseinander? Wie geht jeder Einzelne mit dieser schrecklichen Tat um, mit den Gefühlen, die einen verfolgen? Meist bleibt die Geschichte dieser Personen unerzählt. Umso wichtiger, dass sich der ZDF-"Fernsehfilm der Woche" damit beschäftigt.
4. O-Ton Silke Bodenbender
Wenn man sich für Menschen interessiert, die so eine Tat begangen haben, ist es auch wichtig zu zeigen: "Wo war vielleicht der Kern, wo hat es angefangen, dass überhaupt so etwas in diesem Jungen brüten konnte? Und dann ist es wichtig, das familiäre Umfeld zu zeigen. Und das macht der Film toll. Er beleuchtet alle Perspektiven. Er beleuchtet nicht nur das Drama der Eltern, sondern er zeigt auch die psychologischen Hintergründe: Wie ist der Junge eventuell da reingerutscht? Was hätte man anders machen können? Was ist in einem Kind kaputt gegangen, dass es dazu fähig war? (0:37)
Den Ehemann in "Vater, Mutter, Mörder" spielt Heino Ferch. Auch er selbst ist Vater. Über das dramatische Thema des Films haben die beiden aber selten gesprochen.
5. O-Ton Silke Bodenbender
Als Eltern gar nicht. Wir haben eher über die jeweilige Szene geredet, wie wir sie gleich spielen wollen. Aber gerade bei so einem Thema ist es wichtig, in den Pausen auch mal loszulassen und über etwas anderes zu reden, weil man sich sonst zu festbeißt und vielleicht auch gar keinen Abstand hat. (0:17)
Heute hat Silke Bodenbender mehr Abstand, beschäftigt sich aber immer noch häufig mit der Frage, wie sie als Mutter reagieren würde. Die Dreharbeiten jedenfalls haben ihr mal wieder verdeutlicht, wie wichtig das Zwischenmenschliche ist.
6. O-Ton Silke Bodenbender
Ich habe auf jeden Fall gelernt, wie stark Familienbande im besten Sinne sein können. Ich glaube, wenn die Familie intakt ist, dann ist man auch ein bisschen vor allem anderen geschützt, was so im Leben auf einen zukommt. (0:14)
Abmoderation:
Silke Bodenbender in der Rolle einer Mutter, deren Sohn drei Menschen umgebracht hat. Ein aufwühlender "Fernsehfilm der Woche": "Vater, Mutter, Mörder" am Montag (13. Februar) um 20 Uhr 15 im ZDF.
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