ZDF-Programmhinweis
Mittwoch, 28. März 2012, 22.45 Uhr
ZDFzoom
Die Lohnsklavinnen
Billigmode aus Indien
Film von Michael Höft
Mittwoch, 11. April 2012, 22.45 Uhr
ZDFzoom
Ahoi und Alarm
Mainz (ots)
Mittwoch, 28. März 2012, 22.45 Uhr
ZDFzoom
Die Lohnsklavinnen
Billigmode aus Indien
Film von Michael Höft
Vor drei Monaten konnte sie nicht mehr. Die 16-jährige Priya wollte ihrem Leben mit Pestiziden ein Ende setzen. Priya musste Zwangsarbeit in einer Textilfabrik verrichten, sie wurde wie eine Sklavin gehalten. Im Tod sah sie den einzigen Ausweg aus ihrem Elend. Priya lebt in Südindien, sie produzierte Baumwolle für die Kleidung, die wir in Deutschland jeden Tag in den Geschäften kaufen. Nur durch Zufall entdeckten ihre Eltern sie rechtzeitig, Priya überlebte. Doch Priya ist kein Einzelfall, und Geschichten wie ihre enden häufig mit Selbstmord aus Verzweiflung.
Immer mehr arme indische Eltern geben ihre Töchter weg, als eine Art Kreditsicherheit, denn sie brauchen viel Geld für die spätere Hochzeit der Mädchen. Eine Heirat ist für Mädchen aus armen Familien die einzige Chance auf soziale Absicherung. Doch die Eltern müssen den Mädchen eine finanzielle Aussteuer mitgeben, so verlangt es die Tradition - ohne Geld würde kein Mann sie nehmen. Weil sie die Aussteuer nicht bezahlen können, verkaufen hunderttausende Eltern ihre Töchter für ein Kreditversprechen an die Textilindustrie. Es gibt wenig Lohn, und der wird erst am Ende ausgezahlt - nach Jahren der Knechtschaft.
Was hat das alles mit uns zu tun? Das T-Shirt, das wir tragen, das Sommerkleid oder die modische Unterhose - viele Produkte hierzulande wurden von Priya und ihren Leidensgenossinnen hergestellt. Rund 40 000 Mädchen sollen derzeit versklavt sein, vor allem in Spinnereien. In Indien ist das Problem seit langem bekannt, doch kaum etwas passiert. Menschenrechtler fordern daher mehr Aufklärung in den Abnehmerländern. Die Konsumenten sollten wissen, woher die Kleidung kommt, die sie tragen: Nur die Macht des Marktes könnte etwas verändern, so die Experten.
"ZDFzoom"-Autor Michael Höft begibt sich auf Spurensuche. Wer sind die Profiteure, wer die Schlepper, die übers Land reisen und die Mädchen mit ihren Geldversprechen fangen? Und welche westlichen Firmen lassen wissentlich oder unwissentlich so produzieren? Es stellt sich heraus: Die "schmutzige Ware" trägt viele bekannte Markennamen. Als Hersteller beschäftigen die Unternehmen Lieferanten in Südindien, und die bekommen ihre Rohware aus Fabriken, in denen die Mädchen praktisch gefangen gehalten werden. Tirupur in der Provinz Tamil-Nadu hält einen traurigen Weltrekord. Nirgends auf der Welt gibt es täglich so viele Selbstmordversuche wie hier, meist sind es Mädchen zwischen 14 und 19 Jahren. Die meisten versuchen, sich mit Pestiziden das Leben zu nehmen. Oder sie übergießen sich mit Benzin und zünden sich an. Jeder, der in der Textilindustrie arbeitet, weiß von diesem Unrechts-System, erfährt der "ZDFzoom"-Autor. Doch die Versklavung der jungen Mädchen geht weiter.
Mittwoch, 11. April 2012, 22.45 Uhr
ZDFzoom
Ahoi und Alarm
Wie sicher sind Kreuzfahrtschiffe?
Film von Carsten Rüger
Das Geschäft mit Kreuzfahrtreisen boomt. Immer neue, immer größere Kreuzfahrtschiffe laufen vom Stapel. Schwimmende Städte, die nicht nur einer reiferen Klientel, sondern auch der jungen Spaß-Generation alles bieten, was das Urlauber-Herz begehrt. Über 6000 Passagiere schippern an Bord der "Allure of the Seas", dem gegenwärtig größten der Giganten. Alles ist möglich - ob Antarktis-Fahrt mit dem Kitzel der Eisberge für 10 000 Euro oder die Schnäppchen-Fahrt für 499 Euro. Doch der Untergang der "Costa Concordia" hat dramatisch vor Augen geführt, was viele beim Anblick der Geschäftsboutiquen, Spaßrutschen und Bars an Bord vergessen: Ein Kreuzfahrtschiff kann sinken - auch 100 Jahre nach der "Titanic".
"ZDFzoom"-Autor Carsten Rüger lässt sich den Konflikt zwischen Sicherheit und Design erklären und geht der Frage nach, ob Kreuzfahrtschiffe reine Schön-Wetter-Schiffe sind.
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