ZDF-Pressemitteilung
Buddha-Statuen in Afghanistan zerstört
Taliban-Botschafter rechtfertigt Tat gegenüber ZDF-Kulturmagazin "aspekte"
Mainz (ots)
Die afghanische Taliban haben Buddha-Statuen im Bamian-Tal als Reaktion auf die internationalen Ausgrenzungen zerstört. Dies sagte der Taliban-Botschafter in Islamabad gegenüber dem ZDF-Kulturmagazin "aspekte". Zum Streit um die inzwischen erfolgte Zerstörung der zum Weltkulturerbe gehörenden Buddha-Statuen aus dem 4. und 6. Jahrhundert sagte Botschafter Abdul Salam Zaeef wörtlich: "Die Weltgemeinschaft hat uns immer schon ausgegrenzt. Und wenn sie jetzt den Bedürftigen Hilfe verweigert, nur ein paar Gesteinsbrocken wegen, dann muss das Ausland das mit seinem eigenen Gewissen ausmachen. Alle Überlegungen und Gründe, auf die Zerstörungen der Statuen zu verzichten, wurden zunichte gemacht, weil uns die internationale Gemeinschaft noch weiter in die Isolation drängte."
Unterdessen hat die UNESCO in Paris die Botschafter von 52 islamischen Staaten einberufen, um sich für die Rettung der verbliebenen buddhistischen Kulturgüter in Afghanistan einzusetzen. Der UNESCO-Beauftragte Mounir Bouchnaki erklärte: "Wir sind wie der Papst. Wir, die UNESCO, haben keine Armee und wir können nicht mit einer Armee in dieses Land einmarschieren. Wir können nur moralisch einschreiten."
"aspekte" zeigt dazu heute Abend, Freitag, 16. März 2001, 22.15 Uhr, einen Beitrag, der die Zerstörung der Kulturdenkmäler und die Ratlosigkeit der Staatengemeinschaft näher beleuchtet.
Mehr Informationen auch unter www.aspekte.de
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