"Made in Germany - Kultur 2001": Ein Symposium im ZDF
Die Highlights in "aspekte-extra" am 18. April 2001, 0.00 Uhr
Mainz (ots)
Am Mittwoch, 18. April 2001, zeigt das ZDF in "aspekte-extra" unter dem Titel "Made in Germany - Kultur 2001. Deutschland und die Medienrevolution" um 0.00 Uhr eine Zusammenfassung des gleichlautenden Symposiums, das das ZDF gemeinsam mit dem NDR in seinem Hauptstadtstudio im Berliner "Zollernhof" am 15. März veranstaltet hat.
Einen Tag lang diskutierten Künstler, Medienunternehmer und Kulturvermittler über die Zukunft unserer Kultur und fragten: Welche Aufgabe und welche Chancen hat eine nationale Kultur in einer globalisierten und digitalisierten Welt? Wie verändert sich Kultur durch die Medienrevolution, wie findet sie im "Global Village" ihre Identität?
Für das ZDF hob Programmdirektor Markus Schächter die Schlüsselfunktion der Medien bei der Gestaltung der Zukunftsfragen unserer Kultur hervor: "Nicht Kulturpessimismus ist angesagt, sondern: initiativ und offensiv die Fenster aufmachen, freien Zugang zu allen Aspekten der Alltags-, Lebenskultur und der Hochkultur".
Prof. Hilmar Hoffmann, Präsident des Goethe-Instituts Inter Nationes, sieht die Vermittlung der deutschen Kultur dadurch erschwert, dass das Bild Deutschlands nicht mit einem "übermäßig faszinierenden Lebensstil" verbunden werde: "Deutschland hat wenig natürliche Freunde." Dennoch biete die Bundesrepublik eine im europäischen Vergleich extreme Vielfalt - "von bayerischer Zupfmusik bis zur Love Parade". Allerdings werde die Lage von den Berichten über ausländerfeindliche Anschläge immer wieder überschattet.
Christiane zu Salm, Geschäftsführerin tm3 fernsehen und ehemalige MTV-Chefin, fordert, deutsche Kultur mit mehr Stolz und Selbstbewusstsein zu leben: "Je globaler die Welt wird, desto wichtiger werden nationale Inhalte in der Kultur."
Der Shootingstar der New Economy, Paulus Neef (Internet-Firma Pixelpark AG) beklagt die Zerstörung der deutschen Sprache im Internet: "Da wird nicht deutsch geschrieben, sondern ein Mischmasch aus unverbindlichem Gerede, das extrem unstrukturiert und unkonzentriert ist."
Film-Regisseur Volker Schlöndorff erwartet, dass sich die Menschen mit ihrer ererbten Kultur auseinander setzen, "...weil einem sonst die Bilder gestohlen werden". Seine Generation habe sich nach dem Krieg weitgehend darum gedrückt, Filme über die NS-Zeit zu machen: "Wir hatten nicht den Mut, uns mit der deutschen Vergangenheit auseinander zu setzen. Das Ergebnis war, dass wir uns mit Bildern des guten wie auch des bösen Deutschen aus Hollywood-Filmen identifiziert haben."
Unter den zahlreichen Persönlichkeiten aus verschiedenen kulturellen Bereichen nahmen neben anderen auch teil: der Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper Daniel Barenboim, der Direktor des Karlsruher Zentrums für Kunst und Medientechnologie (ZKM), Prof. Peter Weibel, die Schriftstellerinnen Herta Müller und Irene Dische, Popmusik-Star Mousse T. und der neue FAZ-Feuilletonchef Patrick Bahners. Es moderierten Dr. Wolfgang Herles (ZDF) und Caren Miosga (NDR).
Die gemeinsam mit dem NDR ins Leben gerufene Veranstaltung "Made in Germany", in diesem Jahr vom ZDF ausgerichtet, fand bereits zum dritten Mal statt.
Weitere Informationen im Internet unter www.zdf.de/madeingermany
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 - 706100, und über http://bereitstellung.zdf.de/versand/madeingermany
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