Töpfer im ZDF-Interview auf "heute.de": "Verharschte Diskussion" um Endlagerfrage
Ex-Umweltminister beklagt späte Einbindung der gesamten Gesellschaft
Mainz (ots)
Der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer (CDU) lehnt Spekulationen, ob er die neue Enquete-Kommission zur Suche eines Atommüll-Endlagers leiten wird, ab. "Es geht jetzt um technische Herausforderungen, nicht um Personen", sagte er im Interview mit dem ZDF-Nachrichtenportal "heute.de".
Es gehe nun darum, einen breiten gesellschaftlichen Konsens zu finden, wo der Standort des Endlagers sein soll. Von daher sei es "gut und richtig", dass auch Kirchen und Religionsgemeinschaften in der Kommission vertreten sein werden. Die bisherige "verharschte Diskussion" um die Standortsuche habe gezeigt, dass die Gesellschaft "zu spät" eingebunden worden sei. "Eine Lektion, die wir lernen mussten", sagte Töpfer. Der Neustart könne auch ein Vorbild für andere Länder sein, weil die Endlagerfrage noch nirgendwo gelöst sei.
Die Bundesregierung will heute, 9. April 2013, gemeinsam mit den Ministerpräsidenten und den Bundestagsfraktionen ein Endlagersuch-Gesetz auf den Weg bringen. Eingesetzt werden soll eine Enquete-Kommission, die bis Ende 2015 die Grundlagen für die neue Suche erarbeiten soll .Töpfer war 2011 Leiter der Ethikkommission, die der Regierung 2011 einen Atomausstieg binnen zehn Jahren empfohlen hatte.
Das Interview in voller Länge auf www.heute.de
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