ZDF-Pressemitteilung
600 Jahre Nikolaus von Kues
ZDF und ARTE würdigen den Philosophen und Theologen
Er zählte zu den eindrucksvollsten Gestalten seiner Zeit und gilt heute als einer der ersten Universalgelehrten neuzeitlicher Prägung: Nikolaus von Kues (1401-1464), genannt Cusanus. Der Theologe, Philosoph, Rechtshistoriker, Schriftsteller und Kirchenpolitiker aus dem Moselstädtchen Bernkastel-Kues war Bischof von Brixen und später Kardinal in Rom.
Mit den weitreichenden Ideen des bedeutenden Philosophen, der vor 600 Jahren geboren wurde, setzt sich am Mittwoch, 16. Mai 2001, 0.15 Uhr die Diskussionsrunde im ZDF-"nachtstudio" auseinander. Zum Cusanus-Jubiläum unterhält sich "nachtstudio"-Leiter Volker Panzer mit den Philosophen Kurt Flasch, Tilman Borsche und Rüdiger Safranski über "Humanismus heute":
Wie modern war das Denken des Cusanus? Sind seine zahlreichen Schriften, wie zum Beispiel "Von der belehrten Unwissenheit" oder "Die Jagd nach der Weisheit" heute noch von Bedeutung? Könnte Nikolaus von Kues gar bei heutigen Diskussionen thematische Urheberrechte beanspruchen: Wissenschaftstheorie, theoretische Physik, Lebensphilosophie? Cusanus hat als früher und wichtiger Vertreter des Humanismus zur Überwindung der mittelalterlichen Scholastik entscheidend beigetragen. Seiner Meinung nach bleibt alle Erkenntnis bloße Vermutung, die sich den Anschein von Gewissheit gibt. Wie aktuell die Diskussion um den Humanismus ist, zeigten in letzter Zeit einige Veranstaltungen und unter anderem die Rede von Peter Sloterdijk auf Schloss Elmau, die polemisch die Diskussion um die Ideale des Humanismus im Zusammenhang mit den ethischen Problemen zur Genforschung angestoßen hatte.
Ebenfalls am Mittwoch, 16. Mai 2001, wird um 23.20 Uhr als Erstausstrahlung auf ARTE die einstündige vom ZDF produzierte Dokumentation "Der Kardinal" gezeigt. Das spannende Porträt stellt einen Mann vor, der es vom Bürgerssohn aus dem Dorf Kues an der Mosel zu einem der höchsten kirchlichen Würdenträger brachte. Ein Mann, dessen Leben und Tun genauso widersprüchlich und zerrissen war, wie die Zeit an der Schwelle vom Mittelalter zur Neuzeit, in der er lebte. Gedreht wurde an faszinierenden Schauplätzen seines Lebensweges wie zum Beispiel in Padua, Basel, Südtirol, Siena, Orvieto, Rom und natürlich in Bernkastel-Kues, wo die komplett erhaltene mittelalterliche Hospizanlage und seine kostbare Bibliothek noch heute an ihn erinnern.
In Trier und Bernkastel-Kues wird am 18. Mai 2001 die Ausstellung "Horizonte - Nikolaus von Kues in seiner Welt" eröffnet, deren multimedialer Teil durch Filmmaterial des ZDF unterstützt wurde.
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