Die gläserne Gesellschaft
ZDF-Philosoph Richard David Precht im Gespräch mit Marina Weisband
Mainz (ots)
Nie zuvor war es technisch möglich, so viele Informationen über uns zu sammeln wie heute - das zeigt der Skandal um "Prism", das amerikanische Überwachungsprogramm, gerade aktuell. Das Internet schafft mit seinen sozialen Netzwerken aber nicht nur die Voraussetzung zur Ausspähung unserer Privatsphäre, sondern ermöglicht auch eine grenzenlose und offene Kommunikation. Transparenz heißt das Gebot der Stunde, totale Offenheit im Politischen wie im Privaten. Darüber diskutiert Richard David Precht in seiner ZDF-Philosophiesendung am Sonntag, 23. Juni 2013, 23.55 Uhr, mit Marina Weisband, die als Ex-Geschäftsführerin der Piratenpartei und Autorin mit dem Thema bestens vertraut ist.
Besonders die junge Generation fordert heute Transparenz: in der Arbeitswelt, in der Wirtschaft und vor allem in der Politik. Was bisher hinter verschlossenen Türen verhandelt wurde, daran soll nun jeder Bürger teilhaben können. Und in immer stärkerem Maße mitentscheiden dürfen. Mehr Teilhabe soll auch mehr Akzeptanz erzeugen. Aber ist die Forderung nach mehr gesellschaftlicher Transparenz das Heilmittel gegen Polit-Affären, Korruption, Machtmissbrauch und Politikverdruss? Brauchen wir, so fragt Precht, ein Update auf eine Demokratie 2.0? In der mit offener Kommunikation, einschließlich der Offenlegung aller Privatvermögen, wieder ein stärkeres Vertrauen zwischen Regierenden und Regierten geschaffen wird? Oder ist die Vision einer Transparenzgesellschaft in Wahrheit der Albtraum in Form einer Kontrollgesellschaft, in der dann, laut Lenin, Vertrauen gut, Kontrolle aber eben besser ist?
Die nächste Ausgabe von "Precht" präsentiert das ZDF am Sonntag 8. September 2013.
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