ZDF-Pressemitteilung
Sozialistische "Kulturistik"
Mit dem ZDF bei den "Schwarzeneggers von Chemnitz"
Mainz (ots)
Seit 30 Jahren baut er die Muskeln seines Körpers auf. Bodybuilding heißt das heute. "Kulturistik" wurde es politisch korrekt im Sozialismus genannt. Aber der Kraftsport galt in der DDR als "unsozialistisch" und nicht förderungswürdig. Dennoch stählten Peter und Gabi Butze ihre Körper täglich.
Das Autorenduo Jens Arndt und Günter Bersch hat sich für die renommierte ZDF-Reihe "37°" auf den Weg gemacht und "Die Schwarzeneggers von Chemnitz" besucht. Am Dienstag, 22. Mai 2001, 22.15 Uhr berichten sie über den "Körperkult in der Fitness-Oase": Peter Butze hat unmittelbar nach der Wende reagiert und gemeinsam mit seiner Frau in Chemnitz die "Fitness-Oase" eröffnet. Das Studio ist "unser ganzer Stolz", sagt die 47-Jährige, die in der DDR als die absolute Pionierin des Frauen-Kraftsports galt. Von ihrem Mann trainiert, war sie die erste Frau der Republik, die auf einer Ost-Bühne poste.
Mit der BSG (Betriebssportgemeinschaft) Post Karl-Marx-Stadt begann - mitten im sozialistischen Alltag - Peter Butzes Karriere: Im Keller der Hauptpost sammelte er gleichgesinnte Muskelfreunde um sich. Mit selbst geschweißten Geräten wurde das Training aufgenommen. Aber Butze, der im Deutschen Gewichtheberverband die ungeliebte Sektion Kraftsport leitete, durfte - obwohl er neun Mal deutscher Meister wurde - nie an Welt- und Europameisterschaften teilnehmen. Schließlich wechselte das starke Paar die Sparte, um sich der Oberaufsicht der sozialistischen Sportfunktionäre zu entziehen: Als "Duo Shape", in goldglitzernden Tangas, posten sie zu sphärischen Klängen.
Im Studio der Butzes trainieren heute sowohl Bodybuilder als auch "normale" Fitness-Kunden. Im Nebeneinander von figurbewussten Hausfrauen, strampelnden Rentnern und jugendlichen Muskelmännern liegt der besondere "Touch" der "Fitness-Oase". Der Film gibt einen Einblick in das Milieu der Bodybuilder, zeigt ihren Kampf um Muskelaufbau, die Qualen von Training und Diät und den Stolz auf den "gebauten" Körper - für viele eine Möglichkeit das Selbstwertgefühl zu steigern.
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