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Donnerstag, 7. Juni 2001, 21.15 Uhr
auslandsjournal
Uganda - Ein Waisenhaus für einsame Affenbabys

Mainz (ots)

Einige der Affenbabys sind gerade mal ein paar
Monate auf der Welt, wenn sie sehen, wie wildernde Soldaten ihre
Eltern erschießen und die toten Körper vor ihren Augen zerlegen. Doch
damit nimmt der Horror der jungen Affen erst seinen Anfang. "Die
kleinen Schimpansen", so ZDF-Korrespondent Walter Heinz, "werden
eingefangen und von den Kämpfern irgendwo in Uganda verkauft." Wenn
sie Glück haben, landen sie im Schimpansen-Waisenhaus von Ngamba.
Hier werden die unterernährten, erkälteten und verängstigten Tiere
mit viel Liebe und Vorsicht aufgezogen und finden ein artgerechtes
Zuhause.
Über 100 Hektar groß ist das Waisenhaus im Dschungel auf der Insel
Ngamba im Viktoria-See. Mitte der 90er Jahre haben es der deutsche
Biologe Wilhelm Möller und die Schimpansenforscherin Debbi Cox ins
Leben gerufen. Hier wollte die Regierung in Uganda alle Affenbabys,
die angeleint in Privatgärten dahinvegetierten oder im Zirkus unter
schlimmen Bedingungen auftreten mussten, eine lebenswerte Behausung
schaffen.
In Ngamba leben die verwaisten Schimpansen deshalb so behütet wie
nötig und doch so wild wie möglich. Die erwachsenen Tiere streifen
den ganzen Tag durch den Regenwald der Insel. Trotzdem sind sie immer
pünktlich eine Viertelstunde vor jeder Mahlzeit, dreimal am Tag, im
Camp, wo es Bananen, Papayas und hartgekochte Eier gibt. Mit etwa
sechs Jahren sind die jungen Affen stark genug, um sich mit den
"Großen" auseinander zu setzen.
Die Filmarbeit in Ngamba sei für ihn ganz außergewöhnlich gewesen,
sagt Walter Heinz. "Die Projektleiterin lud mich ein, mich mit ihr im
Laufgitter zu unterhalten, inmitten der Affenbabys. Die sind ziemlich
geschickt, greifen von hinten an, einmal haben sie mir das Mikrofon
geklaut und im gleichen Moment zu schmusen angefangen."
Für die Schimpansen ist Ngamba ein Paradies, trotzdem werden sie
nie wieder in echter Freiheit leben können. "Sie in der Wildnis
auszusetzen, würde für die an den Menschen gewöhnten Tiere den
sicheren Tod bedeuten", erklärt Forscherin Debbi Cox. Sie sind
anfällig für Infektionen, können sich nicht selbst ernähren, und in
einer wilden Horde wird jeder Eindringling getötet.
Rückfragen bitte an die ZDF-Redaktion "auslandsjournal",
Christian Dezer 
Tel.: 06131/702984/85 oder 
Halim Hosny 
Tel.: 06131/702838

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