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ZDF-Pressemitteilung
Ein Jahr nach der Katastrophe: "Der Concorde-Krimi" im ZDF
Zweifel am vorläufigen Untersuchungsbericht

Mainz (ots)

Am 25. Juli 2000 starben in Gonesse bei Paris 113
Menschen und ein Mythos. Bis heute ist die Fehlerkette, die zum
Unglück der Concorde führte, nicht vollständig aufgeklärt. Offiziell
wurde gleich nach der Katastrophe die Schuld einem fremden Metallteil
auf der Startbahn, den geplatzten Reifen und dem daraus
resultierenden Feuer im Triebwerk zugeschrieben. Doch dies ist nur
ein Teil der Wahrheit. Ein ZDF-Reporterteam unter der Leitung des
Hamburger Journalisten Peter Bardehle begab sich auf Spurensuche.
"Der Concorde-Krimi" gibt am Dienstag, 24. Juli 2001, 21.00 Uhr neue
Antworten auf die Fragen nach Fehlern und Problemen, die zur
Katastrophe geführt haben.
"Man muss auch den Fehler Mensch benennen dürfen"
   Filmautor Peter Bardehle im Interview
Welche sind die dunklen Kapitel der Concorde-Katastrophe?
   Die Kette von Ursachen, die zur Katastrophe führten, ist bisher
nicht deutlich gemacht worden. Wir zeigen erstmals im deutschen
Fernsehen Fehler auf, die der Untersuchungsbericht im Dunkeln lässt.
Unter anderem wurde das zulässige Startgewicht der Concorde deutlich
überschritten - nach Berechnungen unserer Experten insgesamt um über
sechs Tonnen.
Wer sind Ihre "Kronzeugen"?
Wir stützen uns auf die Aussagen ehemaliger Concorde-Piloten, von
denen einige vor der Kamera auftraten. Andere hatten dazu nicht den
Mut, haben uns aber wertvollle Informationen gegeben.
Das Metallteil auf der Fahrbahn war also nach Ihren Recherchen
nicht die Unglücksursache?
Es gab eine Kette von Problemen und keine einzelne Ursache. Jedes
Problem für sich alleine wäre zu lösen gewesen. Es ist möglich, dass
der "Unglücksreifen" der Concorde platzte, bevor er das Metallteil
traf. Das sagen zwei Crew-Mitglieder, die viele Jahre bei der Air
France die Concorde flogen.
Was hat demnach den Reifen zum Platzen gebracht?
Ganz am Anfang der Fehlerkette steht der so genannte Spacer, ein
Verbindungsstück im linken Fahrwerk. Bei einer Inspektion wenige Tage
vor dem Unglücksflug hatte man vergessen, ihn wieder einzubauen. Air
France gibt das Versehen zu. Strittig sind die Folgen. Wir nehmen an,
dass das linke Fahrwerk deshalb nicht mehr geradeaus lief. Dies
führte dazu, dass die Concorde aus der Spur geriet und vorzeitig
abheben musste, ohne die nötige Fluggeschwindigkeit zu haben. Eine
kontrollierte Notlandung war nicht mehr möglich. Für unsere Experten
ist der fehlende Spacer eine Hauptursache für das Unglück.
Was erfahren die Zuschauer in dem "Concorde-Krimi", das sie noch
nicht wussten?
In unserer Sendung kommen fast nur Augenzeugen und Betroffene zu
Wort, an die bisher noch niemand herangekommen ist. Wir haben viel
Vertrauen erfahren. Beispielsweise dürfen wir das erste Interview mit
dem Fluglotsen senden, der die Concorde im Tower gesteuert hat. Er
steht bis heute unter Schock, fühlt sich als einziger Überlebender
der Katastrophe. Dankbar sind wir auch dem ehemaligen
Bundesinnenminister Gerhart Baum, der für die meisten Hinterbliebenen
spricht. Er hat uns in Köln, Paris und London exklusive Zugänge
ermöglicht. Wir durften dabei sein, als die Einigung über das
Schmerzensgeld besiegelt wurde. Baums Verhandlungserfolg dürfte
Rechtsgeschichte in Deutschland schreiben.
Peter Bardehle steht für Rückfragen und Interviews zur Verfügung.
Kontakt über ZDF Pressestelle
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 -
706100, und über http://bereitstellung.zdf.de/versand/concorde

Rückfragen bitte an:

ZDF Pressestelle
06131 / 70-2120 und -2121

Original-Content von: ZDF, übermittelt durch news aktuell

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