ZDF-Pressemitteilung
Heldentod, Sonderurlaub, Nervenkrieg
40. Jahrestag des Mauerbaus im ZDF-Programm
Mainz (ots)
Am 13. August 1961 wurde die Berliner Mauer errichtet. Von jetzt an trennten Stacheldraht und Todesstreifen die Menschen in beiden deutschen Staaten. Der 40. Jahrestag des Mauerbaus prägt am Sonntagabend, 12. August 2001, das ZDF-Programm. Den Auftakt macht der Dokumentarfilm "Heldentod - Der Tunnel und die Lüge" um 22.00 Uhr.
"Heldentod" erzählt die Geschichte des DDR-Grenzsoldaten Egon Schultz, die gleichzeitig die Geschichte einer Propagandalüge im Kalten Krieg ist. Bei der größten Massenflucht von Ost-Berlinern seit dem Mauerbau gelangen im Oktober 1964 57 Menschen durch einen Tunnel in den Westteil der Stadt. Als die letzten Flüchtlinge im Tunnel sind, entdeckt die DDR-Grenzpolizei die Aktion. Eine Schießerei beginnt. Dennoch schaffen es Flüchtlinge und Helfer, den Westen unverletzt zu erreichen. Aber ein Grenzsoldat ist tot: Der 21 Jahre alte Unteroffizier Egon Schultz. Die DDR erklärt ihn zum Volkshelden. Doch der junge Grenzsoldat wurde versehentlich vom eigenen Kameraden erschossen. Die DDR-Führung wusste dies von Anfang an.
Für diese ZDF-Dokumentation äußern sich zum ersten Mal öffentlich Fluchthelfer, die damals in die Schießerei verwickelt waren. Egon Bahr und Regine Hildebrandt erinnern sich an die Zeit des Kalten Krieges, in der Berlin die Nahtstelle zweier Weltsysteme war. Die Flucht wurde von einem Kameramann festgehalten, der später große Spielfilme mit Werner Herzog drehte; sein Filmmaterial lagerte 36 Jahre vergessen in einer Privatwohnung und ist hier zum ersten Mal zu sehen. Auch das Obduktionsprotokoll und die Berichte der Mordkommission des MfS, die nun vollständig und ungeschwärzt vorliegen, belegen die historische Propagandalüge der DDR.
Im Anschluss zeigt das ZDF von 22.50 Uhr an das Fernsehspiel "Sonderurlaub", das Rainer Erler 1963 kurz nach Vollendung des Mauerbaus nach dem Buch von Gerd Oelschlegel inszenierte. Mit großer Sorgfalt zeichnen Autor und Regisseur das Psychogramm eines jungen Volksarmisten, der einen Flüchtling erschießt und dafür Sonderurlaub erhält.
Die zweiteilige Dokumentation "Die Mauer", die Guido Knopp und Harald Schott" 1986, 25 Jahre nach dem Mauerbau, produzierten, strahlt das ZDF zum 40. Jahrestag des Mauerbaus am Sonntag, 12. August 2001, von 0.00 Uhr an aus.
Am Montag, 13. August 2001, 0.00 Uhr folgt "Berlin - Bahnhof Friedrichstraße 1990", der zweite Film in der Reihe "Grenzfälle - Vom Verschwinden der Berliner Mauer" des kleinen Fernsehspiels im ZDF.
"Eine Mauer mitten durch Berlin" ist bereits am Samstag, 11. August 2001, 12.10 Uhr Thema bei "logo extra", einer Sonderausgabe der ZDF-Kindernachrichtensendung.
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