ZDF-Pressemitteilung
PHOENIX ist in vier Jahren "unverzichtbar für die Meinungsbildung in Deutschland"
Mainz (ots)
ZDF-Intendant Stolte zieht positive Bilanz des Ereignis- und Dokumentationskanals / Einspeisung ins Kabel muss noch verbessert werden
Viereinhalb Jahre nach dem Sendestart (April 1997) hat PHOENIX - der Ereignis- und Dokumentationskanal von ZDF und ARD - einen festen Platz in der Fernsehlandschaft. In einem Bericht über Bilanz und Perspektiven dieses öffentlich-rechtlichen Informationsangebotes erläuterte ZDF-Intendant Dieter Stolte in Wolfsburg vor dem ZDF-Fernsehrat, dass PHOENIX mit einem stetig erweiterten und verbesserten Programmangebot einerseits eine Marktlücke geschlossen habe und immer mehr Zuschauer den Ereignis- und Dokumentationskanal in Zeiten allgemeiner Kommerzialisierung "als "seriöse Informationsquelle und unverzichtbaren Beitrag zur Meinungsbildung in Deutschland schätzen", dass aber andererseits die Einspeisungssituation von PHOENIX in die Kabelnetze immer noch als unbefriedigend angesehen werden müsse. Es sei sehr zu wünschen, so Stolte, "dass sich die Länder für die Einspeisungsforderungen in naher Zukunft einsetzen, damit alle Gebührenzahler erreicht werden können".
Heute können 87 Prozent der Kabelhaushalte in Deutschland PHOENIX empfangen. In Satellitenhaushalten ist die Empfangbarkeit mit 97 Prozent nahezu ausgeschöpft. Dennoch können nur weniger als zwei Drittel der Kabelhaushalte PHOENIX über Normalband empfangen. 40 Prozent der Haushalte sehen das Programm nur über das Hyperband. Mit älteren Fernsehgeräten ist das Programm deshalb dort nicht zu empfangen, was zu einer Benachteiligung vor allem sozial schwacher und älterer Zuschauer führt.
Gleichwohl hatte PHOENIX in kurzer Zeit Publikumszuwächse zu verzeichnen wie kein anderer vergleichbarer Sender im kleinen, aber hart umkämpften Markt der informationsorientierten Spartenkanäle. Marktanteile und absolute Zuschauerzahlen haben sich in den vergangenen zwei Jahren knapp verdoppelt. Im Jahr 2000 hatte das Programm einen durchschnittlichen Marktanteil von 0,5 Prozent in den Empfangshaushalten und erreichte täglich 2,23 Millionen Menschen. Die Tendenz ist weiterhin steigend.
Wegen der journalistischen Qualität des Programms, seiner politischen Ausgewogenheit und der Unverwechselbarkeit des Profils habe PHOENIX im Wettbewerb der Fernsehsender einen besonderen Status, sagte ZDF-Intendant Stolte. Weil das Programm auch auf die gesammelte Kompetenz und Logistik von ARD und ZDF zurückgreifen könne, sei PHOENIX ein "weiterer Beweis, dass die Informationskompetenz nach wie vor bei den öffentlich-rechtlichen Anbietern liegt". Der Ereignis- und Dokumentationskanal diene der politischen Meinungs- und Willensbildung der Bürgerinnen und Bürger. Das Programm von PHOENIX ziele darauf ab, Hintergründe zu erhellen und weitreichende Zusammenhänge umfassend und verständlich darzustellen. Zudem fördere der Spartenkanal den demokratischen Parlamentarismus und die europäische Integration. Der Vielfalt politischer, religiöser, wissenschaftlicher, gesellschaftlicher und künstlerischer Meinungen, Richtungen und Strömungen werde auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene Rechnung getragen.
Am 31. Oktober 2000 wurde - nach über dreijährigem Provisorium beim WDR in Köln - die neue PHOENIX-Sendezentrale im ehemaligen ZDF-Hauptstadtstudio in Bonn eröffnet. Zugleich wurde ein zukunftsweisender Kooperationsvertrag zwischen PHOENIX und dem französischen Parlamentskanal "Public Sénat" über einen redaktionellen und produktionellen Austausch geschlossen. Im Februar 1999 bereits wurde das PHOENIX-Büro Berlin eröffnet und ist seitdem im ARD-Hauptstadtstudio untergebracht.
Der Ereignis- und Dokumentationskanal ist seit dem 1. Dezember 1999 im Internet unter www.phoenix.de erreichbar. Große Teile seines Fernsehprogramms werden täglich live im Internet gesendet. Mit rund 19 Stunden pro Werktag und rund 100 Wochenstunden Live-Fernsehen im Internet bietet PHOENIX somit potenziellen Zuschauern, die den Sender über Satellit oder Kabel nicht empfangen können, eine alternative Empfangsmöglichkeit. Bereits seit März 1998 verfügt der Sender über einen eigenen Teletext, dessen Federführung seit Januar 2001 beim ZDF liegt. Schwerpunkt des PHOENIX-Textes ist die aktuelle Programmbegleitung mit Informationen über aktuelle Programmänderungen im Tagesprogramm, aber auch ausführlichen Hintergrundinformationen zu Dokumentationen und Reportagen, Ereignisvorschauen, Börsendaten sowie allgemeinen Nachrichten.
Gemäß seinem Wirtschaftsplan 2001 verfügt PHOENIX über insgesamt 90 Stellen. Finanziert wird das Programm aus den von der KEF für diesen Zweck vorgesehenen Rundfunkgebühren. Die finanziellen Rahmenbedingungen (Etat 2001: 60,11 Millionen Mark) entsprechen für das laufende Jahr in etwa denen der ersten Gebührenperiode 1997 bis 2000.
Für die weitere Zukunft bleibe es das Ziel, PHOENIX weiterhin für den demokratischen Dialog auf hohem Niveau "als Bühne für politische Transparenz und als Meinungsführer im gesellschaftspolitischen Umfeld zu etablieren", sagte ZDF-Intendant Stolte vor dem Fernsehrat. Dabei solle der Erfolg der ersten vier Sendejahre konsolidiert, das öffentlich-rechtliche Profil geschärft und die bestehenden Sendeformate fortentwickelt werden. Darüber hinaus wolle der Ereignis- und Dokumentationskanal mit einem eigenen Angebot im Internet, mit zeitgemäßem Design und mit PHOENIX-Eigenproduktionen bei herausragenden Anlässen "modern, kompetent und innovativ in das fünfte Sendejahr gehen". Die Zuschauer, so Stolte, "wissen längst, dass sie sich bei PHOENIX das ganze Bild machen können."
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