Das Leiden der Schmerzkranken: "ZDFzoom" berichtet über die Unterversorgung bei der Behandlung chronischer Schmerzen (FOTO)
Mainz (ots)
Wie gut ist die schmerzmedizinische Versorgung in Deutschland? 23 Millionen Menschen leiden hierzulande an chronischen Schmerzen, das Problem der Unterversorgung ist seit Jahren bekannt. "ZDFzoom" widmet sich am Mittwoch, 20. Mai 2015, 22.45 Uhr, dem "Leiden der Schmerzkranken".
Der Bundesverband der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in der Schmerz- und Palliativmedizin hat Ende März Zahlen veröffentlicht, die zeigen: Von den 23 Millionen Schmerzpatienten in Deutschland leiden rund 2,8 Millionen unter schweren chronischen Schmerzen. Nur jeder Achte wird von einem Schmerzspezialisten behandelt. Bereits auf dem Ärztetag 2014 wurde festgestellt, dass es vom Beginn einer chronischen Schmerzkrankheit bis zur richtigen Diagnose durchschnittlich zwei Jahre dauert - vier Jahre dauert es sogar bis zu einem adäquaten Behandlungsansatz.
Die beiden "ZDFzoom"-Autoren Ingo Dell und Jörg Göbel schildern die Situation des 51-jährigen Stefan Gosch aus Nordfriesland, der nach einem schweren Motorradunfall vor 30 Jahren an einem chronischen Schmerzsyndrom leidet. Nach zehnjähriger Suche hatte er endlich einen Schmerzmediziner in Husum gefunden, der ihm helfen konnte und ihn mit Medikamenten so eingestellt hat, dass die Schmerzen erträglich wurden. Doch sein Arzt hat die Praxis jetzt aufgegeben, weil er, wie er sagt, die Schmerzmedizin nicht mehr sinnvoll praktizieren konnte. Einer der Gründe dafür ist die aus seiner Sicht unzureichende Vergütung.
Von den ungefähr 5000 Ärzten mit der Weiterbildung "spezielle Schmerztherapie" praktizieren nur 1000 im niedergelassenen Bereich. Einige Experten fordern seit langem die Einführung des besser bezahlten Facharztes für Schmerzmedizin. Die Schmerzmediziner appellieren an Kassenärztliche Bundesvereinigung, Bundesärztekammer und Bundesgesundheitsministerium, die Unterversorgung abzustellen, zum Beispiel durch die Einführung einer Bedarfsplanung. Doch die Verantwortlichen schieben sich den schwarzen Peter gegenseitig zu.
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