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ZDF-Programmhinweis
Dienstag, 11. Dezember 2001
Leute heute
Mittwoch, 12. Dezember 2001
nachtstudio

Mainz (ots)

Dienstag, 11. Dezember 2001, 17.45 Uhr
Leute heute
   mit Barbara Hahlweg
   Premiere "Herr der Ringe" in London
   Cliff Richard: 61 und kein bißchen leise
   Chanel No 5 wird 80
Mittwoch, 12. Dezember 2001, 0.45 Uhr
nachtstudio
   Grabbe - das verkannte Genie 
   Christian Dietrich Grabbe zum 200. Geburtstag
   mit Volker Panzer
Mit 
   Anna Langhoff (Schriftstellerin)
   Jörg Aufenanger (Grabbe-Biograph)
   Jürgen Busche (Journalist)
Erst zu Stücken müssen wir uns schlagen, eh wir wissen, was wir
sind und was wir können! - Wer so schreibt, kann kein ganz
zufriedener Mensch sein. Und Christian Dietrich Grabbe, der solche
Sätze seinen Theaterfiguren in den aufgerissenen Mund legte, war auch
keiner. "Unser versoffener Shakespeare" sagte sein Freund Heinrich
Heine und hatte nicht ganz unrecht. Grabbe war zeit seines kurzen
Lebens ein Ärgernis. Ein Ärgernis für die Zeitgenossen, weil er sie
alle verachtete, ein Ärgernis für die Theatermacher, weil seine
Stücke bis heute unaufführbar - und unaufgeführt - sind und ein
Ärgernis für uns, weil kein Mensch Christian Dietrich Grabbe heute
mehr kennt.
Deshalb nimmt das ZDF-"nachtstudio" seinen 200. Geburtstag zum
Anlass, den toten Dichter zu beleben. Denn wie kein anderer seiner
Zeitgenossen hat Grabbe unser neues Jahrhundert vorweggenommen:
Terrorismus, Selbstmordattentäter, Höhlenschlösser in unzugänglichen
Bergregionen, ätzende Satire, Comedy, Kampf der Kulturen, Sex and
crime, das Hadern der Menschen mit dem Schicksal. All das waren seine
Themen.
Wie im Rausch, besser: Im Rausch halluzinierte Grabbe Dramen
voller Gewalt, voller Nihilismus, Ungereimtheiten und Katastrophen,
wie sie heute vielleicht als Drehbücher für Hollywood brauchbar
wären. Damals im Biedermeier erschreckten sie bloß die
postklassischen Schmuseliteraten. Was soll ein Theaterregisseur auch
mit der Regieanweisung: "Hannibal zieht mit seinen 100 Elefanten über
die Alpen" anfangen.
1819, so könnte man sagen, wurde der Monumentalfilm erfunden, als
ein 18-jähriger Dichter seine Heimatstadt Detmold verließ und seinen
"Gothland" in Berlin vom Kneipentisch herunter deklamierte. Und weil
niemand diese Tragödie drucken wollte, schrieb er gleich danach eine
Komödie, deren Titel bis heute ein Art geflügeltes Wort wurde:
"Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung".

Rückfragen bitte an:

ZDF Pressestelle
06131 / 70-2120 und -2121

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