ZDF-Programmhinweis
Dienstag, 22. Januar 2002, 20.15 Uhr
Der Jahrhundertkrieg
Atlantik-Schlacht - Das eiserne Grab
Von Jens Afflerbach und Christian Deick
Mainz (ots)
Die dramatische Wende im Seekrieg zwischen deutschen U-Booten und den Alliierten kam praktisch über Nacht. Noch im März 1943 hatten Hitlers "Seewölfe" mehr als 100 britische und amerikanische Schiffe versenkt - doch dann fanden sie plötzlich ihre Gegner nicht mehr. "Der Atlantik war wie leergefegt", erinnert sich ein U-Boot-Kommandant. Stattdessen wurden immer mehr Boote und Besatzungen Opfer von Überraschungsangriffen. Die Jäger waren zu Gejagten geworden. Die dritte Folge der Dokumentarreihe über die Atlantik-Schlacht schildert den militärisch sinnlosen "Opfergang"
(U-Boot-Chef Dönitz) der letzten Kriegsjahre, der am Ende drei von vier U-Boot-Fahrern das Leben kostete. Zeitzeugen, die sich zum ersten Mal vor einer Kamera äußern, schildern die Ursachen der plötzlichen Wende und beschreiben eindringlich, wie die U-Boot-Soldaten mit der permanenten Todesangst umzugehen versuchten.
Erstmals ist es dazu einem Fernsehteam gelungen, die Schlüsselfiguren eines ebenso mysteriösen wie kriegsentscheidenden Moments der Atlantik-Schlacht zu Aussagen zu bewegen: die Kaperung von U 110 im Mai 1941. Britische Soldaten erbeuteten damals eine hochgeheime deutsche "Enimga"-Funkentschlüsselungsmaschine und ermöglichten damit den alliierten Geheimdiensten, den Funkcode der Wehrmacht nach und nach vollständig zu knacken. Der Anführer des britischen Enterkommandos und der für die Funkanlagen auf U 110 zuständige deutsche U-Boot-Mann erinnern sich in bewegenden Interviews an den folgenreichen Augenblick.
Der Film schildert darüber hinaus das tragische Schicksal des deutschen U-Boot-Kommandanten Werner Henke. Exklusiv kann anhand von unveröffentlichten Dokumenten, Tagebucheinträgen und Briefen die Geschichte des ehrgeizigen jungen Mannes rekonstruiert werden, der durch seine erfolgreichen Einsätze als letztes deutsches U-Boot-"Ass" galt. Crew-Mitglieder seines Bootes und seine Witwe berichten, wie sich Henke mit Himmlers Gestapo anlegte und warum ihn alliierte Kriegspropaganda am Ende das Leben kostete.
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