ZDF-Pressemitteilung
Zum 250. Mal "Was nun,...?" im ZDF
Zur Jubiläumssendung kommt Edmund Stoiber
Mainz (ots)
Gerhard Schröder liegt noch vorn: 14 Mal war er zu Gast, Helmut Kohl 13 Mal, Oskar Lafontaine zwölf Mal. Am Mittwoch, 23. Januar 2002, 22.15 Uhr, wird "Was nun,...?", der Klassiker unter den politischen Fernsehsendungen, zum 250. Mal im ZDF ausgestrahlt. Zur Jubiläumssendung kommt ein Politiker, der auch schon fünf Mal Gast war, es aber in Zukunft häufiger sein könnte: Edmund Stoiber, der frisch gekürte Kanzlerkandidat der Union. Im Studio in München stellt er sich den Fragen von Klaus Bresser und Thomas Bellut.
Seit 1985 ist "Was nun,...?" fester Bestandteil des ZDF-Programms. Die Sendung ist eng mit dem Namen von Klaus Bresser verbunden. Der frühere Chefredakteur des ZDF hat alle 250 Sendung moderiert - zuerst mit Wolfgang Herles, dann mit Klaus-Peter Siegloch, später mit Helmut Reitze, seit 1997 mit Thomas Bellut, dem Leiter der ZDF-Hauptredaktion Innenpolitik.
"Was nun,...?" - zwölf bis fünfzehn Mal im Jahr im Programm - versteht sich nicht als Talkshow, in der mehrere Gäste regelmäßig über die Zeitläufe palavern. Bresser spricht von einer Gesprächssendung aus jeweils gegebenem Anlass.
Politiker, aber auch Wirtschaftsführer und Gewerkschafter werden in dem Moment eingeladen, in dem sich die Frage "Was nun,...?" tatsächlich stellt. So wie für Helmut Kohl zu Beginn der Parteispendenaffäre der CDU Ende des Jahres 1999. In der Sendung am 16. Dezember gab der frühere Bundeskanzler auf Nachfragen von Bresser und Bellut erstmals zu, Geldspenden illegal an der Parteikasse vorbeigeleitet und nach eigenem Gutdünken verteilt zu haben. "Das ist ein Fehler, den ich gemacht habe", bekannte Kohl damals. Ein Schuldeingeständnis, das den Spendenskandal erst richtig in Gang brachte und das in die Parteiengeschichte der Bundesrepublik eingegangen ist.
Der Anspruch der Sendung wurde mit diesem Interview in besonderer Weise erfüllt: Durch hartnäckige Befragung und Beharren auf konkreten Antworten soll Verborgenes ans Licht gebracht werden. "Eine Sendung ist immer so gut wie es ihre Fragen sind", sagt Klaus Bresser. "Was nun,...?" will Politik über Personen lebendig und durchschaubar machen. Aufklärung in der Sache aber bleibt das Ziel.
Die Sendung soll für Politiker kein Spaziergang sein. "Der Gast ist der Star, aber es wird ihm nichts geschenkt", meint Thomas Bellut. Im Interview kann der Politiker sich live profilieren oder auch live blamieren. Und Versprechungen machen, von denen er sich später wünscht, sie nie geäußert zu haben. In der Sendung vom 9. Juli 1998 frohlockte Kanzlerkandidat Gerhard Schröder: "Der Aufschwung, den wir jetzt haben, ist mein Aufschwung." Und nach der Bundestagswahl hielt Oskar Lafontaine drei Millionen Arbeitslose für einen schönen Erfolg, "wenn die nicht gelingen, sind wir gescheitert."
Doch nicht nur Politiker waren Gäste der Sendereihe: Die Daimler-Benz Chefs Edzard Reuter und Jürgen Schrempp standen in brenzligen Situationen ebenso Rede und Antwort wie der Telekom-Boss Ron Sommer und der mächtigste deutsche Banker Hilmar Kopper auf dem Höhepunkt der Schneider-Peanuts-Affäre.
Die meisten Zuschauer aller 250 Sendungen hatte indes Gregor Gysi. Kurz nach der Wende, am 9. Dezember 1989, als Gysi in der Dynamo-Turnhalle in Ostberlin gerade zum Parteivorsitzenden der damals noch nicht umbenannten SED geworden war, interviewten ihn Bresser und Siegloch: "Sind Sie Kommunist, Herr Gysi?" lautete die erste Frage. Der Parteivorsitzende wich aus, dementierte aber nicht. Und 8,49 Millionen Zuschauer sahen zu.
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