ZDF-Programmhinweis
Donnerstag, 28. März 2002, 22.15 Uhr
Wo ist das Gelobte Land?
Der Traum vom ganz normalen Alltag
Mainz (ots)
Seit dem 11. September, dem Tag an dem Amerika Opfer des islamischen Terrors wurde und der undefinierte Krieg gegen den Terror begonnen hat, treten die Verwicklungen im Nahen Osten wieder besonders zu Tage. Hier leben sie alle notgedrungen nebeneinander: Christen und Juden, Sunniten und Schiiten. Hier prallt das brisante Gemisch aus Religion und Politik aufeinander und zermürbt die Menschen in täglichen Auseinandersetzungen.
Alltäglich der Streit um biblische Orte und Touristenattraktionen, heilige Stätten und Pilger, Einflusssphären und Grenzen. Wem gehört welches Land und wo ist das Land, in dem Milch und Honig fließen?
In der politischen Reisereportage folgen Dietmar Ossenberg, der ZDF-Hauptredaktionsleiter Außenpolitik des ZDF, und die Korrespondenten Alexander von Sobeck und Luc Walpot sowie Halim Hosny den Spuren der Pilger und den alten Karawanenrouten. Sie zeigen die historischen Stätten und Monumente vom Sinai über Jordanien, reisen durch Israel und die palästinensischen Autonomiegebiete, um in Byblos - einem der ältesten Häfen der Welt - die Reise zu beenden.
Es ist nicht nur eine Reise durch schöne Landschaften. Zum ersten Mal ist es gelungen, hinter den verschlossenen Türen des ältesten Klosters der Christenheit - dem Katharinenkloster - zu drehen. Die Autoren treffen Menschen, die in einer der konfliktreichsten Regionen dieser Welt versuchen, ihr Leben zu leben. Immer wieder haben die Reporter die Frage gestellt: Wo ist es eigentlich, dieses Gelobte Land? Und immer wieder wurde deutlich, dass es eine Frage des Standpunktes und des Standortes ist. Für viele Ägypter ist das gelobte Land Jordanien, weil sie dort Arbeit und Brot finden. Für viele christliche Libanesen galt Amerika lange Jahre als das gelobte Land, weil sie nach den Wirren des Bürgerkrieges nur eines im Sinn hatten: auszuwandern. Jetzt aber kommen sie wieder zurück, um den Libanon aufzubauen. Und in Israel treffen wir die ukrainische Violinisten, die selbst erst vor elf Jahren nach Israel kam, in ihr gelobtes Land. "Jetzt sehe ich hier die gleichen Gesichter, vor denen ich in meiner Kindheit Angst hatte", sagt Jewgenia Pikowski und kritisiert damit die große Zahl der russischen Neueinwanderer, die nicht dem jüdischen Glauben angehören.
Deutlich wird bei dieser großen Reisereportage, dass die ganze Region sich verändert hat. Die Touristen bleiben aus, die wirtschaftliche Situation hat sich für die Menschen dramatisch verschlechtert. Besonders schwerwiegend aber ist, dass viele Länder in dieser Region unter dem Generalverdacht stehen, Horte des islamischen Fundamentalismus zu sein, und der israelisch-palästinensische Konflikt zieht die ganze Region in Mitleidenschaft.
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