ZDF-Programmhinweis
Sonntag, 14. April 2002, 12.47 Uhr blickpunkt
17.10 Uhr, ZDFSPORTreportage
18.15 Uhr, ML Mona Lisa
0.25 Uhr, nachtstudio
Mainz (ots)
mit Juana Perke Ärzte-Notstand im Osten - Wo sind die Ärzte? Die Vereinigung der Kassenärzte warnt: In vielen Regionen in den ostdeutschen Bundesländern droht ein akuter Ärzte-Mangel. Schuld daran sind unter anderem die im Vergleich zu den westlichen Bundesländern geringeren Gehälter. Statt im Osten zu arbeiten, gehen die Ärzte in den Westen oder ins benachbarte Ausland. Sehr beliebt dabei: Skandinavien. Wo liegen die Ursachen der Misere und wie kann der Ärzte-Notstand behoben werden?
Findling-Klau - Wer ist der Steinedieb? Findlinge sind tonnenschwere Steine. In der Eiszeit gelangten sie auch nach Mecklenburg-Vorpommern. Jetzt verschwinden sie von dort wieder, und keiner kann es sich erklären. Sicher ist: Die Findlinge werden geraubt und verkauft, nur an wen? Und wer sind die Diebe? Gibt es gar eine Findlings-Mafia, spezialisiert auf schwere Brocken? Die Polizei steht vor einem Rätsel.
Genforschung - Was ist erlaubt? Dürfen sich Eltern von Ärzten sagen lassen, ob ihr ungeborenes Kind einmal behindert sein wird oder nicht? Möglich ist dies durch genetische Untersuchungen. Am 13. April beginnt die "Woche für das Leben", eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz und des Rats der evangelischen Kirche. Motto: "Von Anfang an das Leben wählen statt auszuwählen". Was ist erlaubt und was nicht? "blickpunkt" besucht eine sogenannte genetische Sprechstunde, lässt sich von Ärzten die Möglichkeiten erklären und fragt Eltern nach ihrer Meinung. Glaube oder Fortschritt, oder geht auch beides?
Sonntag, 14. April 2002, 17.10 Uhr ZDFSPORTreportage mit Rudi Cerne Formel 1: Großer Preis von San Marino in Imola Fußball: 2. Liga: Aachen - Union Berlin Fußball-Story: Argentinien Vor dem Länderspiel Deutschland - Argentinien Rad: Paris - Roubaix Handball: Magdeburg - Lemgo London Marathon Basketball: NBA-Aktuell
Sonntag, 14. April 2002, 18.15 Uhr ML Mona Lisa mit Marina Ruperti Zwischen den Fronten - Frauen in Nahost
Im Nahen Osten stehen die Frauen zwischen den Fronten, haben Angst um ihre Kinder und ihre Männer. Jetzt wollen viele Frauen ihrer Hilflosigkeit in diesem Konflikt ein Ende setzen - auf beiden Seiten: In Israel fürchten sie sich Tag für Tag vor neuen Vergeltungsschlägen, in den abgeriegelten autonomen Palästinensergebieten vor weiteren Übergriffen des israelischen Militärs. Auf der israelischen Seite protestieren die "Frauen in Schwarz" gegen den Rachefeldzug von Ariel Scharon und engagieren sich für ein Miteinander von Juden und Palästinensern, obwohl sie dafür als Landesverräterinnen beschimpft werden. Auf palästinensischer Seite eskaliert die Gewaltbereitschaft. So setzen junge Frauen ihr Leben als Selbstmordattentäterinnen ein und werden als Märtyrerinnen gefeiert. "ML Mona Lisa" über Frauen zwischen den Fronten.
Sterben für den Dschihad Die 28-jährige Krankenschwester Wafa Idris sprengte sich am 27. Januar in Jerusalem in die Luft, tötete dabei einen Mann und verletzte über 100 Menschen. Sie war die erste Selbstmordattentäterin der Intifada. Am Karfreitag tat es ihr die 18-jährige Ayat nach. Sie werden wohl nicht die letzten sein, denn in Lagern im Libanon werden Mädchen systematisch zu Selbstmordattentäterinnen ausgebildet.
Warum wir? Kaum ein Tag vergeht in Israel ohne Selbstmordanschlag. Allein im März starben über 120 Menschen. Ist Verständnis oder gar Versöhnung noch möglich, wenn immer mehr Familien um ihre Angehörigen trauern müssen?
Frauen für den Frieden "Frauen in Schwarz" nennt sich eine Gruppe israelischer Frauen, die sich für den Frieden in ihrem Land einsetzen und auch für den Friedensnobelpreis nominiert waren. Sie protestieren gegen die umstrittene Siedlungspolitik, protokollieren Unrecht an den israelischen Checkpoints und lassen sich in ihrem Engagement nicht beirren. Ihr Vorbild sind die Frauen der Plaza Major in Argentinien.
Angst bedroht ihre Zukunft Tel Aviv ist eine junge, weltoffene Stadt, mit Partymeilen und Amüsiervierteln. Doch jetzt beherrscht die ständig steigende Angst vor Attentaten und Vergeltungsschlägen das Leben der Menschen in Tel Aviv.
Sonntag, 14. April 2002, 0.25 Uhr nachtstudio mit Volker Panzer Triebkraft Gewalt - Können wir nicht anders? Gäste: Tilman Spengler (Schriftsteller) Ina Hartwig (Literaturwissenschaftlerin) Cora Stephan (Publizistin) Hans-Joachim Maaz (Psychotherapeut)
Der 11. September 2001 sollte eigentlich ein besonders friedlicher Tag werden. Zum 20. Mal wollte die UNO ihren Internationalen Tag des Friedens begehen. Kofi Annan hatte in seiner Erklärung die Menschen aufgerufen, sich eine Welt ohne Gewalt vorzustellen. Es kam anders, der Terror kam in einem nie gedachten Ausmaß über Amerika, und der "Krieg gegen den Terror" begann.
Gewalt und das Nachdenken über Gewalt begleiten die Menschheit seit Jahrtausenden - im Kampf ums Überleben, um Macht, Reichtum und Einfluss, in grauenhaften Taten und rätselhaften Exzessen, in Armutsrevolten und Religionskriegen.
"Der Krieg ist der Vater alles Dinge", meinte der griechische Denker Heraklit. "Der Mensch ist des Menschen Wolf", schrieb der englische Philosoph Thomas Hobbes. Karl Marx sah die Gewalt als "Geburtshelfer der Geschichte", und Sigmund Freud beschrieb sie als eine Form, mit Aggressionen und Trieben umzugehen.
"Gewalt" - so lautet auch der Titel des jüngsten "Kursbuches". In der Ausgabe Nummer 147 seit der Gründung durch Hans Magnus Enzensberger denken Schriftsteller und Soziologen, Gewaltforscher und Filmemacher über das Phänomen Gewalt nach.
Das "nachtstudio" hat sich mit dem "Kursbuch" zusammengetan und will mit den Herausgebern Tilman Spengler und Ina Hartwig am "nachtstudio"-Kamin die verschiedenen Aspekte der Gewalt erhellen.
Außerdem mit dabei: Cora Stephan, die mit ihrer Studie "Das Handwerk des Krieges" Furore machte und als Krimiautorin unter dem Pseudonym Anne Chaplet in die Welt der Kriminalität und der ermittelnden Staatsmacht zu Hause ist, und der Hallenser Psychotherapeut Hans-Joachim Maaz, der gerade auf den Zusammenhang zwischen Globalisierung und der Zunahme von Gewalt hingewiesen hat.
Das Buch zur Sendung: Ina Hartwig, Ingrid Karsunke und Tilman Spengler (Herausgeber), Kursbuch Gewalt, Heft 147, Rowohlt Verlag, Berlin, 2002.
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