ZDF-Pressemitteilung
Navy-Sonar gefährdet Wale
"ZDF.umwelt" berichtet am Sonntag, 12. Mai 2002, 13.15 Uhr
Mainz (ots)
Was Wissenschaftler schon seit langem anprangern, wird jetzt durch einen Bericht der US-Navy zugegeben: Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Tod gestrandeter Wale und dem Einsatz extrem starker Schallwellen, die von militärischen Sonargeräten ausgehen. Nachdem im März 2000 auf den Bahamas eine Massenstrandung von 17 Walen registriert wurde, erhoben international anerkannte Walforscher Anklage gegen die US-Navy. Denn zeitgleich mit der Strandung führte das Militär in diesem Gebiet Tests mit Echo-Ortungssystemen durch. Die Navy reagierte auf die Anschuldigungen mit einer eingehenden Untersuchung. Die Ergebnisse sind alarmierend. "ZDF.umwelt" liegt der US-Navy-Report vor, aus dem hervorgeht, dass die taktischen mittelfrequenten Sonare der Navy, die während der fraglichen Übungen zum Einsatz kamen, die wahrscheinlichste Ursache für die Verletzungen der Wale waren. Ein Geständnis, dass weltweites Aufsehen erregt. Auch die deutsche Bundesregierung bestätigt die Beteiligung der Bundeswehr an der Entwicklung eines niederfrequenten Sonarsystems (LFAS, Low Frequency Active Sonar). Ziel dieses Systems ist die Aufspürung feindlicher Unterseeboote. Für Lebewesen, die sich in unmittelbarer Nähe des LFAS-Transmitters befinden, hat das jedoch tödliche Folgen. Bei den Meeressäugetieren treten Blutungen unter der Hirnhaut, im Gehörgang und im Stirnbereich auf. Die daraus resultierende Orientierungslosigkeit führt schließlich zur Strandung und zum langsamen Tod der Tiere. Die im US-Bericht dargelegten Fakten werden jedoch nichts am Einsatz der Sonare ändern. Die US-Navy und die NATO werden die Meere auch weiterhin verschallen.
Die weiteren Themen der Sendung:
Ökologischer Warenkorb: Neue Kenngröße für die Konsumenten Umgestiegen: Ein Exmanager von Siemens auf Ökopfaden Muna 2002: Der Preis für aktiven Naturschutz Was tun gegen Zecken + Co.? Moderation: Angela Elis
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