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Donnerstag, 8. August 2002, 21.15 Uhr
auslandsjournal
Erleuchtet - Die Lichtakrobaten von Akita
mit Dietmar Ossenberg

Mainz (ots)

Gespannte Stille herrscht auf den Straßen der
japanischen Stadt Akita. Dann ein Anpfiff wie beim Fußball und über
zweihundert Lichterbäume mit über 9000 Laternen erheben sich hoch in
den Nachthimmel. Das Laternenfest Kanto-Matsuri hat begonnen. Eine
Million Schaulustige kommen jedes Jahr zu dem Spektakel, mit dem die
Geister der Müdigkeit vertrieben werden sollen. Damit es oben
leuchtet, ist unten Kraft und Geschick gefragt.
"Wir wollen den Leuten was bieten, deshalb werden die Laternen auf
Stirn, Schulter und Hüfte balanciert", erklärt der Elektriker
Kashiwagi Junpei, der selbst einen Laternenbaum tragen wird. "Die
Hüfte ist am schwierigsten, denn dabei kann man sich kaum bewegen und
das Gleichgewicht wieder herstellen."
Vorbereitung für die akrobatischen Höchstleistungen ist das
rituelle Frühstück, bei dem auch der Sake nicht fehlen darf. So
gestärkt werden dann bis zu 46 kleine rote Laternen auf Bambusstangen
zu einem Lichterbaum zusammengesetzt. Jede Gruppe trägt ihre eigene
Konstruktion durch die Straßen, möglichst ohne dass die
Papierlaternen Feuer fangen. Ein Talisman für jeden Laternenbaum soll
dafür sorgen, dass sich niemand bei den Kunststücken verletzt - und
dass das Wetter hält.
Wer nicht von klein auf trainiert, wird es nie lernen, sagen die
Meister. Deshalb üben die Kinder schon im Kindergarten. Aus
Sicherheitsgründen ist die Gruppe der Kleinsten beim Umzug aber noch
ohne Feuer in den Laternen unterwegs. Fast 70 Gruppen sind diesmal
dabei. Das Balancieren der wackligen Konstruktionen ist den Männern
vorbehalten, die Frauen sorgen für die Musik und feuern die
Laternenjongleure zu immer waghalsigeren Kunststücken an. Kurz weiten
sich entsetzt die Augen der Zuschauer, wenn ein brennender
Lichterbaum abzustürzen droht, doch Rettungsseile sichern die
Konstruktion.
So lange die Laternenbäume tanzen, herrscht in Akita der
Ausnahmezustand. Nach zwei Stunden ist das Spektakel vorbei, der
Schlusspfiff ertönt, die Laternenbäume werden abgebaut und es kehrt
Ruhe ein. Bis zum nächsten Jahr.
ZDF-Korrespondent Gert Anhalt hat das viertägige Spektakel erlebt
und sich in die hohe Kunst der japanischen Laternenakrobatik
einführen lassen.
Weitere Themen:
   Enthüllt - Saudische Nächte in Beirut
   Errettet - Das neue Leben der kleinen Sophie

Rückfragen bitte an:

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06131 / 70-2120 und -2121

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