ZDF-Pressemitteilung
Reizthema Antisemitismus
Das "Philosophische Quartett" im ZDF diskutiert über Walser, Möllemann und die Folgen
Mainz (ots)
Martin Walsers Roman "Tod eines Kritikers" und Möllemanns antiisraelische Wahlkampfbroschüre sind zwei Anlässe, die in diesem Jahr eine neue heftige Debatte über Antisemitismus aufbranden ließen. In der neuen Ausgabe des "Philosophischen Quartetts" gehen Peter Sloterdijk und Rüdiger Safranski am Sonntag, 3. November 2002, 22.50 Uhr im ZDF der schwierigen Frage nach, ob und in welcher Form ein neuer Antisemitismus den öffentlichen Diskurs in Deutschland beeinflusst.
"Neuer Antisemitismus: das Gespenst geht um" - ein heikles Thema, für das sich die beiden Moderatoren als Gesprächsgäste den Schriftsteller Adolf Muschg und den Theaterregisseur Luc Bondy in die Gläserne Manufaktur nach Dresden eingeladen haben.
In seiner aktuellen Erscheinungsweise scheint das Reizthema Antisemitismus eine erhebliche Verschiebung der historischen Fronten zwischen jüdischen und deutschen Sensibilitäten zu zeigen. Seit einiger Zeit kommt zu der historisch berechtigten Empfindlichkeit der jüdischen Seite gegenüber antisemitischen Tönen aus Deutschland auch eine deutsche Empfindlichkeit gegenüber dem Antisemitismusvorwurf der Juden hinzu.
Was ist Antisemitismus? Wie unterscheidet er sich von antijüdischen und antiisraelischen oder israelkritischen Stimmen? "Das Philosophische Quartett" nimmt diese Fragen genau unter die Lupe. Während Luc Bondy der Meinung ist, dass die Tabuisierung des Antisemitismus angesichts der Geschichte auch heute noch aufrecht erhalten werden müsse, setzt Adolf Muschg dagegen und warnt davor, dass mit dem Antisemitismusvorwurf zugleich die auch von vielen Juden unterstützte Kritik an der Politik Israels gelähmt würde.
Die nächste Ausgabe von "Im Glashaus - Das Philosophische Quartett" präsentiert das ZDF am Sonntag, 15. Dezember 2002, 22.50 Uhr.
Rückfragen bitte an:
ZDF Pressestelle
06131 / 70-2120 und -2121
Original-Content von: ZDF, übermittelt durch news aktuell