ZDF-Programmhinweis
Sonntag, 22. Dezember 2002
Die ZDF-reportage
Dienstag, 24. Dezember 2002
Evangelische Christvesper
Donnerstag, 26. Dezember 2002
Hallo Robbie! Alarm im Möwennest
Mainz (ots)
Sonntag, 22. Dezember 2002, 18.30 Uhr
Die ZDF-reportage Bock auf Bach Die Sängerknaben von Dresden Film von Steffi Moritz
"Atmen musst du!", sagt der Stimmbildner: "Atmen, atmen, atmen!" so hatte sich Sebastian das Leben im Dresdner Kreuzchor eigentlich nicht vorgestellt: Wie im Sportunterricht hebt und senkt er nun schon eine ganze Stunde lang die Arme, saugt auf den Zehenspitzen stehend zischend Luft tief in die Lunge und lässt sie mit gespitzten Lippen pfeifend wieder entweichen: "Atme, Junge, atme tief!!" Viel lieber würde Sebastian "Komm lieber Mai und mache" schmettern, so wie vor ein paar Wochen in der Aufnahmeprüfung, als die Mutter blass und mit zerknülltem Taschentuch in der ersten Reihe saß und Herr Kreile, der Kreuzchorkantor, immer wieder rief: "Der Junge hat Talent, daraus kann man was machen!" als dann schließlich der Brief aus Dresden kam , haben sie im Kirchenchor des kleinen Ortes im sächsischen Erzgebirge erst einmal mit Kaffee und Kuchen gefeiert. Sebastian ist neun Jahre alt und nun ist er in Dresden im Kreuzchor-Internat. Dort will er singen lernen: so wunderschön hell und klar, dass den Omas vor Rührung die Tränen kommen, wenn er beim Kaffeekränzchen auftritt.
Heimweh hat er nur ganz kurz gehabt. Klar, es war nicht leicht, so plötzlich ganz ohne die Eltern, aber: "Hier passen wir jetzt auf uns selbst auf", sagt Sebastian stolz: "Hier bist du nie einsam". "Oft sind es eher die Eltern, die die Trennung nicht verkraften", meint Frau Thiemann, die Leiterin des Schülerheims: "Die Väter und Mütter geben hier ein Kind ab und bekommen einen fertigen jungen Mann zurück." Sebastian hat ein volles Programm: Während "normale" Schüler mit Walkman über die neuesten CDs von Guano Apes und Limp Bizkit fachsimpeln, haben er und die anderen "Kruzis" vor allem Bock auf Bach: "Es ist schon etwas Besonderes, diese 140 Knaben und jungen Männer in allen Lebenslagen vor sich hinsummend und singend zu erleben", sagt ZDF-Reporterin Steffi Moritz: "Das geht morgens um sieben beim Zähneputzen los und so manch einer versucht sich sogar noch nach dem Abendbrot an Puccinis Messa di Gloria!" "Keine Zeit mehr zum Fußballspielen" sagt Sebastian zu ZDF-Kameramann Christoph Stolle, mit dem er sich angefreundet hat: "Schau dir bloß mal diesen Stundenplan an: Wecken, Waschen, Beten. Dann Schule und Stimmbildungs- und Klavierunterricht. Dann Mittagessen und Musiktheorie und Schularbeiten. Abendgebet und Licht aus - und zwischendurch immer wieder Chorproben und CD-Aufnahmen und die 120 Tourneereisen im Jahr.
Die Reportage "Bock auf Bach" zeigt einen ungewöhnlichen Einblick in den Alltag der Kreuzchor-Sänger. Internatsleben und Tourneen: über 20 Auftritte in Dresden, in anderen Städten und in ganz Deutschland stehen allein im Dezember auf dem Programm: "Proben bis zum Umfallen", sagen die Jungs.
Stress für die einen und Frust für die anderen, bei den Mutanten, sie sich im Stimmbruch langweilen und neidisch auf die "Aktiven" schauen: "Das plötzliche Krächzen ist für viele ein Riesenschock", erklärt Kreuzkantor Kreile: "Plötzlich ist Schluss mit dem tosenden Applaus bei Auftritten in Deutschland, Taiwan, Japan und Amerika. Dann steht nicht mehr Gesang auf dem Stundenplan, sondern Dienst im Archiv, wo Notenberge hin- und hergeräumt werden müssen."
Bei Sebastian hält sich das Mitleid in Grenzen. Auch er wird dem Stimmbruch nicht entkommen, aber nun, vom 20. bis zum 24. Dezember, steht ihm erst einmal die bislang größte Bewährungsprobe seines jungen Chorknabenlebens bevor: das Weihnachtsoratorium.
Dienstag, 24. Dezember 2002, 22.35 Uhr
Evangelische Christvesper Aus der Jugendhaftanstalt in Schifferstadt mit Pfarrer Jürgen Mock-Böhringer
In der Jugendstrafanstalt Schifferstadt sind über 200 Jugendliche inhaftiert. Die meisten sind wegen Drogenhandels, Einbruch und verschiedener Gewaltdelikte mit dem Gesetz in Konflikt geraten und müssen nur wenige Jahre einsitzen. Es gibt aber auch solche, die sich wegen eines Mordes oder Totschlags verantworten müssen und eine langjährige Strafe vor sich haben. Was hat zu solchen Gewalttaten geführt? Wie können Jugendliche aus dem Teufelskreis herauskommen und ein neues Leben anfangen? Und welche Möglichkeiten gibt es, mit der eigenen Schuld umzugehen? Diese und andere Fragen stellt sich der evangelische Pfarrer, der von der Evangelischen Landeskirche der Pfalz als Seelsorger vor Ort eingestellt wurde und seine Aufgabe darin sieht, sich um die Jugendlichen zu kümmern und ihnen als Gesprächspartner und Seelsorger zur Verfügung zu stehen. Viele Jugendliche nehmen das Angebot der evangelischen Kirche gerne an und besuchen auch regelmäßig den sonntäglichen Gottesdienst. Die Feiertagsgottesdienste haben für sie einen besonderen Stellenwert. Die brechen ihren Gefängnisalltag auf und geben der Sehnsucht nach einem anderen Leben Raum. Gerade zu Weihnachten, wenn die Einsamkeit kommt und die Erinnerungen an ein Zuhause, das die Jugendlichen verloren haben. Der Seelsorger erlebt sie in dieser Zeit besonders offen. Sie lassen es zu, über sich und ihre Situation nachzudenken, auch über Menschen, denen sie Leid zugefügt haben. Aber was kann ihnen der Gottesdienst zu Weihnachten sagen? Wie ihnen weiterhelfen in ihrer konkreten Situation?
Für Pfarrer Jürgen Mock-Böhringer bedeutet der Gottesdienst am Heiligen Abend ein Stück Versöhnungsarbeit, die an diesem Ort gelebt und gefeiert werden kann.
Donnerstag, 26. Dezember 2002, 19.25 Uhr
Hallo Robbie! Alarm im Möwennest Neuer Pressetext:
Bei einer Kontrollfahrt auf dem Bodden entdeckt Carla Dux den Segler Jörg Weirich mit seiner gehörlosen Tochter Britta: Das Boot hat einen Ruderschaden und die beiden brauchen dringend Hilfe. Vorrübergehend mieten sich Vater und Tochter ein Ferienzimmer auf dem Martenhof.
Während eines Vortrags von Dr. Lennart im Kursaal von Binz findet ein Überfall auf die dortige Bank statt. Von dem Täter fehlt jede Spur. Später trifft überraschend ein weiterer Gast bei den Martens ein: Paula Becker - ganz ohne Gepäck!
Bei einem heimlichen Bootsausflug gerät Britta Weirich in eine gefährliche Situation. Sie hat aus Versehen ein Boot genommen, das ein Leck hat und voll Wasser läuft, als sie sich mitten im Bodden befindet ...
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