ZDF-Pressemitteilung
Was geschah im Kessel von Stalingrad?
Deutsche und Russen berichten gemeinsam in neuer ZDF-Dokumentarreihe
Kinofilm für 2003 geplant
Mainz (ots)
Kaum ein Ereignis der gesamten Kriegsgeschichte hat sich so traumatisch ins deutsche Bewusstsein eingeprägt wie die Katastrophe an der Wolga: Stalingrad wurde vor 60 Jahren zum Massengrab der deutschen Wehrmacht und zum psychologischen Wendepunkt des Zweiten Weltkriegs.
Die neue dreiteilige ZDF-Dokumentarreihe "Stalingrad" zeigt ab 14. Januar 2003, jeweils dienstags um 20.15 Uhr, das Inferno aus der Perspektive von Deutschen und Russen. Ehemalige Soldaten der 6. Armee und ihre einstigen Gegner schildern - aufgrund ihres Alters wohl zum letzten Mal - Augenblicke, die ihr Leben prägten: Scharfschützen berichten von mörderischen Jagden in der Trümmerwelt Stalingrads, in der eine falsche Bewegung tödlich sein konnte, aber auch Zivilisten legen erschütternde Bekenntnisse ab. Die einst verfeindeten Nationen zeigen jetzt in einer gemeinsamen Fernsehproduktion, was im Kessel von Stalingrad wirklich geschah.
Während der Produktion gelang es, bislang unveröffentlichte Dokumente einzusehen, darunter Feldpostbriefe sowie nie veröffentlichte Filmaufnahmen. Das ZDF zeigt beispielsweise, dass sich bis Ende Februar 1943 noch rund 10 000 deutsche Soldaten in den Ruinen von Stalingrad versteckt hielten, auch nach der Kapitulation der 6. Armee noch erbitterten Widerstand leisteten.
Die Fernsehtrilogie, die mit dem russischen Fernsehsender TVS und anderen internationalen Partnern entstand, wird im russischen Fernsehen zeitgleich ausgestrahlt. Guido Knopp, Leiter der ZDF-Redaktion Zeitgeschichte: " Die gleichen Bilder und der gleiche Kommentar zur gleichen Zeit gesendet: Das ist auch ein Zeichen der historischen Verständigung, vielleicht sogar der Versöhnung."
Aus der ZDF-Fassung wird erstmals ein Kinofilm entstehen, der im Winter 2003 an den Start geht.
"Stalingrad" ist eine Produktion von broadview.tv Köln in Zusammenarbeit mit dem ZDF und Teleac/NOT (Holland), YLE Finnland, DR TV (Dänemark),TVS (Russland) und MEDIA (Europäische TV-Förderung). Die Autoren sind Sebastian Dehnhardt, Christian Deick, Stefan Mausbach, Jörg Müllner, Manfred Oldenburg und Friedrich Scherer.
Rückfragen bitte an:
ZDF Pressestelle
06131 / 70-2120 und -2121
Original-Content von: ZDF, übermittelt durch news aktuell