ZDF-Pressemitteilung
Wildschweine in Berlin, Waschbären in Kassel, Füchse in Zürich
ZDF-reportage über Wildtiere in der Stadt
Mainz (ots)
Morgens in Berlin-Tegel am Rand eines Wohngebietes. Ein lautes Grunzen kommt aus dem nahen Wald. Zwischen den Bäumen steht ein riesiges Wildschwein. Plötzlich kommen immer mehr und das ZDF-Kamerateam ist umringt von mehreren Muttertieren mit ihrem Nachwuchs. "Da war uns schon etwas mulmig," berichtet Sabine Kemper, Autorin der Reportage. Zu unrecht. Die Wildschweine interessiert nur eines: Futter. Erwartungsvoll und ohne Scheu schnüffeln sie an Hosen und Kamerataschen. Immer wieder fütterten Anwohner die Wildschweine. Jetzt wundern sie sich, dass die wilden Schweine in ihrem Wohngebiet häuslich wurden.
In Berlin sind es die Wildschweine, in Kassel die Waschbären. Sie randalieren auf den Dachböden und richten Schäden an. Und Zürich wimmelt nachts von Füchsen.
Für die ZDF-reportage "Wilde Tiere in der Stadt!" am Sonntag, 19. Januar 2003, 18.30 Uhr, legten sich Autorin Sabine Kemper und ihr Team wochenlang nachts auf die Lauer und fingen dabei ungewöhnliche Bilder ein: von eigentlich scheuen Wildtieren, die ihre Angst vor dem Menschen verloren haben. Tiere, die ihren Lebensraum, den Wald, verlassen haben und längst in den Städten heimisch sind.
Doch während die Stadtbewohner die Tiere im Zoo putzig finden, sind sie ihnen als ungebetene Gäste in ihren Wohnvierteln eher verhasst. Genervte Bürger fordern Gegenwehr: In Kassel wollen Anwohner die Waschbärplage nicht länger hinnehmen. Berliner Bürger wünschen sich endlich wieder saufreie Zonen, Autofahrer wollen freie Stadtstraßen ohne nächtlichen Wildwechsel. "Raus aus der Stadt" fordern viele, notfalls mit Gewalt. "Totschießen" als letztes Argument.
Doch so einfach lässt sich die Natur nicht aus der Stadt vertreiben. Biologen fordern Kooperation und friedliche Koexistenz. Die Zahl der Wildtiere in den Städten werde ohnehin steigen, so ihre Prognose. Ist mit mehr Einsicht und Rücksicht ein friedliches Zusammenleben von Menschen und Tieren in der Stadt möglich?
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