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Donnerstag, 16. Januar 2003, 21.15 Uhr
auslandsjournal mit Dietmar Ossenberg

Mainz (ots)

Jungbrunnen in Japan - Das Dorf der Hundertjährigen
In den Gemüsefeldern sieht man fast nur Greisinnen arbeiten - wie
Frau Shizuko Yonashiro, sie ist 85 Jahre alt. "Viel Geld ist damit
nicht zu verdienen, aber es hält mich beschäftigt, und ich bleibe in
Kontakt mit meinen Freundinnen." Die Frauen arbeiten gerne. Die
jüngste ist 85, die älteste 97 Jahre alt. Die Alten sind glücklich -
einer der Gründe, warum so viele von ihnen über 100 Jahre alt werden,
sagen die Forscher. Nirgends in Japan, dem Land mit der weltweit
höchsten Lebenserwartung, leben die Menschen so lange wie hier.
Gert Anhalt war für das "auslandsjournal" in Okinawa, Japans
südlichster Präfektur, dem Geheimnis der Jugend auf der Spur.
In dem Dorf der rüstigen Rentner ist schon lange Realität, was in
ganz Japan in etwa zwanzig Jahren eintreten wird: Jeder dritte
Bewohner ist über 65. Wenn die Kleinen aus dem Kindergarten in Ogimi
im Berufsleben stehen, muss jeder von ihnen einen Rentner
unterstützen - Japans Renten- und Gesundheitssystem droht der
Kollaps. Die anhaltende Wirtschaftskrise und die Überalterung der
Gesellschaft tun ihr Übriges - immer mehr alte Menschen verlieren
ihren Job, rutschen ab in Elend und Einsamkeit. Mehr als 30 000
Menschen pro Jahr begehen in Japan Selbstmord, unter ihnen sehr viele
Alte.
Das Dorf Ogimi ist eine Ausnahme, vielleicht sogar Teil einer
Lösung, meint Altersforscher Professor Kazuhiko Taira. "In Ogimi
nehmen die Alten aktiv am sozialen Leben und an der Arbeitswelt teil.
Sie werden nicht ausgeschlossen und sind deswegen glücklich und
gesund. Wenn das überall so wäre, gäbe es kein Problem."
Wer glücklich ist, wird nicht krank, dem droht keine Armut.
Treffen im Seniorenclub, regelmäßiger Gesundheitscheck und gesunde
Ernährung - die meisten Dorfbewohner sind fit wie ein Turnschuh,
sorgen sich kaum um ihre Blutdruck-Werte, dann schon eher um ihre
Gelenke nach jahrelanger harter Feldarbeit. Die Alten sind gepflegt
und passen aufeinander auf, weiß Krankenschwester Kyoko Oshiro:
"Ihnen hilft die gesunde Okinawa-Küche - die ist genau das richtige
für sie." Und das hat sich mittlerweile im ganzen Land
herumgesprochen - neuerdings verraten die Bewohnerinnen von Ogimi
Touristengruppen ihr Fitness-Geheimnis: Süßkartoffeln mit Tofu,
Mandarinen und Tapioka, kaum Salz und viel gekochtes Schweinefleisch,
dazu morgendliches Dehnen am Strand. Das und eine Prise Glück -
fertig ist das Lebenselixier.
Weitere Themen:
Küche und Kalaschnikow - Frauen kämpfen für Saddam
Kampf gegen Kälte - Finnischer Eisbrecher auf Rettungsfahrt
Rückfragen bitte an die ZDF-Redaktion "auslandsjournal": 
Robert Bachem, Tel.: 06131-702984/85 und 
Yvette Gerner, Tel.: 06131-702838

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