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ZDF-Pressemitteilung
Claus Kleber ist das neue Gesicht des ZDF-"heute-journals", Erste Moderation am 3. Februar 2003

Mainz (ots)

Über 7000 Mal führten die Moderatorinnen und
Moderatoren des "heute-journals" die ZDF- Zuschauer durch den
Dschungel der Weltnachrichten - seit 1992 täglich. Am Montag, 3.
Februar 2003, 21.45 Uhr, wird sich erstmals Claus Kleber dieser
Herausforderung stellen. Der neue Leiter des Nachrichtenmagazins
folgt Wolf von Lojewski nach und moderiert die Sendung im Wechsel mit
Marietta Slomka und Klaus-Peter Siegloch. An ihrer Seite präsentieren
wie gewohnt Gundula Gause, Caroline Hamann und Heinz Wolf die
Nachrichten.
Nach den ersten vier Sendewochen im neuen Jahr steht das
"heute-journal" weiter unangefochten an der Spitze der deutschen
Nachrichtenmagazine: Durchschnittlich 4,18 Millionen Zuschauer, das
entspricht einem Marktanteil von 13,9 Prozent, informierten sich seit
dem 1. Januar 2003 im "heute-journal" über die aktuellen politischen
Ereignisse und ihre Hintergründe.
"Es wird keine Amerikanisierung des 'heute-journals' geben"
Interview mit dem neuen Chef des ZDF-Nachrichtenmagazins Claus
   Kleber
Herr Kleber, am 3. Februar 2003 moderieren Sie als neuer Chef des
ZDF-"heute-journals" die Sendung zum ersten Mal. Sie folgen Herrn von
Lojewski, der wie Sie Auslandskorrespondent in Washington und London
war und beim Fernsehpublikum außerordentlich geschätzt wird. Sind
diese Vorgaben ein schweres Erbe?
Kleber: Es ist ein Segen! Wolf von Lojewski "nachzusteigen" lohnt
in jeder Hinsicht. Ich finde es reizvoll, wie ein vom anderen
Planeten gelandeter Fremdling zu sehen, was in Deutschland passiert.
Hätte ich die letzten zehn Jahre in Deutschland verbracht, wäre mein
Blick dem der Kollegen und der Zuschauer zu ähnlich. Ich freue mich
darauf, das Ganze ein bisschen anders anzugehen.
Was hat Sie bewogen, Ihr Korrespondentenleben für das
"heute-journal" aufzugeben?
Kleber: Meine persönliche Strategie war folgendermaßen: Ich plante
so lange Auslandskorrespondent zu bleiben, bis ich als nicht mehr
resozialisierbar gelte und deshalb immer weiter im Ausland
herumgeschickt werde. Ich habe ja gerade einen Fünf-Jahres-Turn bei
der ARD im Studio London begonnen. Das hätte mich auf insgesamt 17
Jahre gebracht ... Zu den wenigen begehrenswerten Schönheiten, die
mich von diesem genialen Lebensplan abbringen können, gehört das
"heute-journal"... Ich liebe ja die ARD, sie hat viele Stärken: der
riesige Talentpool, die Präsenz überall, die Ressourcen, die größeren
Programmflächen, aber sie kann nicht wie das ZDF ein
Nachrichtenmagazin nur von einer Redaktion zentral veranstalten.
Wie stehen Sie zu der Kritik, dass Nachrichtenmagazine
noch immer zu viele deutsche Themen aufbereiten? Muss die
Themenauswahl nach dem 11. September nicht noch viel häufiger
internationale Zusammenhänge verdeutlichen?
Kleber: Der 11. September und die Auswirkungen auf den
Journalismus habe ich in erster Linie aus den USA beobachtet. Dort
haben die kommerziellen Networks erkannt, dass die Minuten, die im
Ausland produziert werden, unendlich teuer sind und vergleichsweise
wenige interessieren. Und dann wurde der 11. September für so ein
paar Tage als der große Beweis dafür angesehen, dass die alte Form
des Journalismus wieder zurückkommen muss, man muss die Welt eben
erklären. Es gab eine richtige Aufbruchstimmung unter Leuten wie Wolf
von Lojewski und mir. In den amerikanischen Medien hieß es 'wir
gucken wieder auf die Welt'. 16 Monate später ist das schon wieder
verraucht, die Zahlenknechte haben die Kontrolle zurückgewonnen. Es
wird wieder nur noch von dort berichtet, wo es knallt. Sollte der
Irak-Krieg kommen, wird es wieder eine Glanzstunde der Aufsager
amerikanischer Kollegen geben. Alle werden sie da sein mit
Satellitenwagen ... Für mich gilt der geniale Satz von Peter von
Zahn: "Das ist eine Art, die Welt, die Ereignisse ohne Rahmen zu
sehen." Wir haben die Verpflichtung, komplizierte Themen so
aufzubereiten, dass die Leute sich angesprochen fühlen.
Heißt das, es wird keine Amerikanisierung des "heute-journals"
durch Herrn Kleber geben?
Kleber: Nein, wird es nicht. Aber, was man den amerikanischen
Kollegen zugestehen muss, ist, dass sie es besser als wir verstehen,
die Ereignisse oder die Hintergründe in fernsehgerechte Stories
umzubauen. Also diese O-Ton-Salate, die wir oft bieten und die unser
Publikum in bemerkenswerter Weise aushält, die kommen im
amerikanischen Fernsehen überhaupt nicht vor. Wir müssen nicht so
weit gehen, dass wir Stories, die sich nicht in schönen Bildern
darstellen lassen, einfach weglassen. Aber über die ansprechende
Optik sollten wir uns jeden Tag neu Gedanken machen. Das
"heute-journal" hat, wie ich bereits festgestellt habe, genau die
richtige Mannschaft, mit der man das hinbekommen kann.
Wie werden wir Herrn Kleber als Moderator erleben?
Kleber: Das Teuflische ist, dass mir Lojos Stil so gut gefällt,
dass ich ihn am liebsten kopieren würde. Nein, im Ernst: Ich muss
meinen eigenen Stil finden. Was ich mir aber nicht nehmen lassen
will, ist diese Leichtigkeit im Umgang mit den Themen. Letztendlich
geht es in neunzig Prozent der Stücke nicht um Leben und Tod. Es ist
immer ein Spiel zwischen Mächten, das zu beobachten auch eine gewisse
sportliche Neugier bedeutet und eine Faszination an Menschen und
Typen, die da handeln. Der Moderator muss ein Werber für den nächsten
Beitrag sein. Er muss die Zuschauer überzeugen, dass es sich lohnt
hinzuschauen, auch wenn es unter Umständen ein bisschen anstrengend
wird.
Fotos von Claus Kleber sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, 
   Telefon 06131-706100, und über
   http://bereitstellung.zdf.de/versand/heutejournal
Hinweis für Hörfunk-Redaktionen:
   Ein weiteres Interview und einzelne O-Töne von Claus Kleber sind
   unter folgenden Links abrufbar:
http://pressetreff.zdf.de/Public/Audio/Claus-Kleber-Interview.mp3
http://pressetreff.zdf.de/Public/Audio/O-ton1.mp3
   http://pressetreff.zdf.de/Public/Audio/O-ton2.mp3
   http://pressetreff.zdf.de/Public/Audio/O-ton3.mp3
   http://pressetreff.zdf.de/Public/Audio/O-ton4.mp3
   http://pressetreff.zdf.de/Public/Audio/O-ton5.mp3
   http://pressetreff.zdf.de/Public/Audio/O-ton6.mp3

Rückfragen bitte an:

ZDF Pressestelle
06131 / 70-2120 und -2121

Original-Content von: ZDF, übermittelt durch news aktuell

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