Klimakrise auf dem Acker: "planet e." im ZDF über neue Strategien für Landwirte (FOTO)
Mainz (ots)
Hitzesommer, Hagel, Schädlinge - der Klimawandel stellt Deutschlands Bauern vor große Probleme. Sind neue, robustere Pflanzensorten die Lösung? Oder kann Hightech auf dem Acker weiterhelfen? Ist gar die Rückkehr zu alten Anbaumethoden gefragt? Die zurückliegenden Hitzesommer lassen Landwirte und Wissenschaftler nach neuen Strategien suchen. Die ZDF-Umweltdoku "planet e." fragt am Sonntag, 25. August 2019, 16.30 Uhr im ZDF, wie sich der Klimawandel auf dem Acker auswirkt. In der ZDFmediathek ist die Doku "Bauern im Hitzestress - Klimakrise auf dem Acker" ab Freitag, 23. August 2019, 10.00 Uhr, abrufbar.
Wegen der lang anhaltenden Dürre im Hitzesommer 2018 brachte die Kartoffelernte ein Viertel weniger Ertrag als erwartet. Einen ähnlichen Rückgang gab es bei Hülsenfrüchten wie Erbsen, Bohnen und Linsen. Aufgrund des Ernte-Rückgangs bei Kohl musste etwa ein Sauerkraut-Hersteller die Produktion drastisch zurückfahren und konnte einen Discounter nicht mehr beliefern. In anderen Märkten stieg der Preis für die Dose Sauerkraut um 20 Cent.
Der Deutsche Bauernverband nennt die Anpassung an den Klimawandel eine "existenzielle Frage". Am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Brandenburg werden neue Strategien erforscht: Eine Hightech-Drohne scannt dort ein Versuchsfeld, analysiert Fruchtbarkeit und Beschaffenheit des Bodens. Für die Bauern wird es immer wichtiger, Fruchtfolge, Vielfalt und die Wahl der Pflanzen möglichst exakt auf die Gegebenheiten abzustimmen. Und sie müssen darauf achten, den Boden nicht durch intensive Bewirtschaftung auszulaugen.
Auf einem Versuchsfeld bauen die ZALF-Wissenschaftler Soja an, eine Pflanze, die dort noch vor wenigen Jahrzehnten gar nicht überlebt hätte: Erst die milderen Temperaturen machen das möglich. Die Forscher wollen wissen, ob der Soja-Anbau auch für deutsche Äcker als neue Einnahmequelle taugt.
Der Bio-Kartoffelbauer Karsten Ellenberg setzt in der Lüneburger Heide auf eigentlich Altbewährtes: Er baut mehr als 100 verschiedene Sorten an - alte und neue. Manche haben mit der Hitze keine Probleme, andere nicht mit zu viel Regen. Ellenbergs Ernte geht durch diese Vielfalt nie komplett verloren. Er hat seine Kartoffeln selbst gezüchtet und sie dabei widerstandsfähiger gegen Wetter und Krankheiten gemacht.
Viele Viren und Erreger mögen die milderen Temperaturen und breiten sich in Mitteleuropa seit ein paar Jahren aus. So auch die Esca-Krankheit, die Weinreben befällt und zum Absterben bringen kann. Eine uralte Wildrebe könnte da helfen, die Botaniker des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) auf der Rheininsel Ketsch entdeckt haben und die gegen Esca unempfindlich ist. Lassen sich diese widerstandsfähigen Eigenschaften auch in andere Rebsorten einkreuzen?
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