ZDF-Programmhinweis
Sonntag, 4. Mai 2003
Mainz (ots)
Sonntag, 4. Mai 2003, 12.47 Uhr
blickpunkt mit Stefan Raue Krankenkasse - Streit um die Fallpauschale
Und billiger soll es werden - von wegen. Die Deutsche Angestellten Krankenkasse kritisiert das neue Abrechnungssystem für Krankenhäuser: Beispiel Magdeburg: Kostete eine Entbindung bislang 369 Euro, soll die Kasse jetzt dafür 1086 Euro zahlen - eine Preissteigerung von 294 Prozent. Die Kasse läuft Sturm, ob zu Recht berichtet ZDF-Redakteur Winand Wernicke.
Frauenkirche - Die Glocken sind da
Die Dresdner Frauenkirche bekommt neue Glocken. Knapp 60 Jahre nach ihrer Zerstörung findet am Wochenende (2. Mai bis 4. Mai) die Weihe für fünf neue Glocken statt. Die Feierlichkeiten beginnen am Freitag (2. Mai) mit einer Prozession durch die Stadt und enden am Sonntag (4. Mai) mit einem Weihegottesdienst. In der Nacht von Samstag auf Sonntag gibt es die lange Nacht der Glocken mit Lesungen und viel Musik. ZDF-Redakteur Thomas Bärsch berichtet über die Nacht der Töne.
Post - Nicht immer der direkte Weg
Und ab geht die Post - Pech nur, wer in Frankfurt/Oder wohnt und seinem Freund im benachbarten polnischen Ort Slubice einen Brief schicken möchte. Obwohl die beiden Städte nur 250 Meter voneinander entfernt liegen, benötigt die Post für die Strecke mehrere Tage. Denn der Brief wird auf eine weite Reise geschickt - mehr als 2000 Kilometer legt die Post zurück bis sie im Nachbarort eintrifft. Eine Postposse aus Brandenburg von ZDF-Redakteur Jan Meier
Sonntag, 4. Mai 2003, 13.20 Uhr
ZDF.umwelt mit Angela Elis "Biss-Fest" klärt Verbraucher auf: Wie gefährlich sind Alcopops für Jugendliche?
Alcopops sind derzeit der Renner bei den Jugendlichen. In keiner Diskothek, bei keinem Popkonzert und bei keiner Party dürfen die alkoholischen Mixgetränke fehlen. "ZDF.umwelt" und "foodwatch" stellen die Alcopops auf den Prüfstand und gehen der Frage nach: Was ist in dem teuren Hitgetränk, und welche Wirkung kann es bei den Jugendlichen hervorrufen? Der Umsatz für Alcopops steigt stetig, das bestätigt der Bundesverband des deutschen Getränkefachgroßhandels.
Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung bestätigen diesen Trend. Es sei alarmierend, dass in Deutschland immer mehr Menschen zu alkoholhaltigen Getränken greifen. Insbesondere Jugendliche genießen die süffigen Alcopops, sie vermitteln den Kids den Touch von Freiheit, und sie fühlen sich wie Erwachsene.
Die Hersteller dieser Mixgetränke behaupten zwar, dass sie sich mit dem Produkt nur an Erwachsene richten, doch die Werbung und die Aufmachung zielen eher auf Jugendliche. Die Herstellung von Mixgetränken ist gesetzlich legal, denn der Alkoholgehalt liegt unter der im Jugendschutzgesetz vorgeschriebenen Obergrenze. Der Mix aus Limonade und Wodka oder Rum hat einen Alkoholgehalt von einem starken Bier. Kritiker sehen in den Mixgetränken eine große Gefahr, denn durch den Konsum stellt sich unbemerkt ein Verlangen nach diesen Genussmitteln ein. Für die Hersteller der "Sanften Alkoholgetränke" ist das ein Riesengeschäft. Denn wer heute zum Alkoholmixgetränk einer namhaften Firma greift, der ist morgen auch Konsument der harten Spirituosen. Damit Alkohol nicht zum alltäglichen Getränk der Jugendlichen wird, hat beispielsweise die Schweiz bereits auf diese alarmierende Entwicklung reagiert und entsprechende Maßnahmen ergriffen.
Sonntag, 4. Mai 2003, 18.00 Uhr
ML Mona Lisa mit Marina Ruperti Kindermörder - Monster ohne Gewissen?
Tom und Sonja sind tot. Ermordet auf brutalste Weise. Die Tatverdächtigen: zwei junge Männer, die den Nachbarn schon immer als "komische Typen" aufgefallen waren. Und auch hier stellen sich wieder die gleichen Fragen: Wie konnten diese Morde geschehen? War abzusehen, dass diese Männer zu Tätern werden? Gibt es Anzeichen der Früherkennung von Sexualstraftätern? Unter dem Druck der Öffentlichkeit suchen die Kriminologen fieberhaft nach Wegen der Früherkennung.
Ex-Knacki jagt Kindermörder
Er saß wegen Körperverletzung und Drogenhandels. Über Jahre erschlich sich der Brite Bernard O'Mahoney das Vertrauen von Kindermördern, indem er ihnen unter Vortäuschung des Gleichgesinnten Geständnisse entlockt. Schon drei Kindermörder konnten auf diesem Wege überführt wrden.
Behindert - na und?
Schon als Mädchen war es ihr größter Traum, Mutter zu werden - und sie hat ihn sich erfüllt. Mit gerade mal 15 Jahren hat Kim ihr Töchterchen Marie zur Welt gebracht. Und noch ungewöhnlicher: Kim hat das Down Syndrom. Aber weder für sie noch für ihre Mutter ist das ein Problem. Marie - heute knapp über ein Jahr alt - ist der ganze Stolz von Mutter und Großmutter, die das putzmuntere Mädchen gemeinsam aufziehen.
Sonntag, 4. Mai 2003, 0.45 Uhr
Zum Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen 2003 nachtstudio mit Volker Panzer Was ist normal?
Mit: Hannes Böhringer (Philosoph), Helga Peskoller (Kulturwissenschaftlerin), Peter Radtke (Schauspieler), Christoph Schlingensief (Künstler)
Eine scheinbar einfache Frage, die Volker Panzer seinen Gästen im "nachtstudio" stellt - und doch so schwer zu beantworten.
Ist ein Pin-Up-Kalender mit behinderten Models normal? Wohl kaum. Geschmacklos finden dies die einen - aufregend die anderen; eine Herausforderung ist es allemal. Nackte Jogger in der Großstadt? Auch das finden die Wenigsten normal. Was aber heißt "normal" in einer Gesellschaft, in der (fast) alles möglich ist? Welcher Lebens-, Kleidungs- oder Wohnungsstil ist normal? Und welche Rolle spielen Behinderte in der Normalitätsdiskussion? Eine erstaunlich kleine Rolle - denn soweit, dass wir Behinderungen normal finden, sind wir noch lange nicht.
Zwar leben wir in einer aufgeklärten Gesellschaft, wissen um die Möglichkeit erblicher wie postnataler Behinderung, aber im Grunde tun wir so, als können Behinderungen niemals normal sein. Angesichts der zunehmenden Zahl sehr junger Menschen, die durch einen Sport- oder Autounfall eine Behinderung erlitten haben, könnte sich diese Haltung in der Zukunft als fatal herausstellen. Ist normal doch nur das, was wir kennen, was unserer Norm entspricht? Wer setzt diese Norm?
So wie die Schönheit den Makel als Gewährszeichen ihrer Durchschlagskraft braucht, so brauchen Ästhetik und Ethik womöglich das Unvollkommene, das Andere. Werden Behinderte über den Weg der Kunst gesellschaftsfähig?
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