ZDF-Pressemitteilung
ZDF Theaterkanal über die "Stunde Null nach dem Theaterkrieg"
Bühnenvereinspräsident Flimm attackiert Finanzpolitik und Tarifstruktur an deutschen Theatern
Mainz (ots)
In einer Diskussion am 5. Mai 2003 im Rahmen des 40. Theatertreffens Berlin hat Jürgen Flimm, Präsident des Deutschen Bühnenvereins, die Finanzpolitiker am Beispiel des Berliner Senators Sarrazin verantwortlich gemacht "für die zynische Lage, in die die Kultur geraten ist". Auch die Anbindung der Theater an den Öffentlichen Dienst sei verantwortlich für die wirtschaftliche Notlage vieler Häuser. Wenn die erstarrte Tarifstruktur so bleibe, so Flimm, dann könne man sich in acht bis neun Jahren vom Deutschen Stadttheater verabschieden.
Die ehemalige Berliner Kultursenatorin Adrienne Goehler, heute Kuratorin des Hauptstadtkulturfonds, regte an, in einer "logischen Stunde Null" für alle Theater einen radikalen Neubeginn durch einen Ausstieg aus dem Tarifgefüge und eine Neuordnung an allen Theatern zu wagen. "Die Struktur ist so grauenvoll", sagte Goehler, "wir können sie nur radikal in Frage stellen."
Im Verlauf der Diskussion, die der ZDF Theaterkanal in einer Aufzeichnung am Samstag, 10. Mai, und am Donnerstag, 15. Mai, jeweils um 21.10 Uhr zeigt, wurde deutlich, dass es nicht darum geht, Tarifverträge abzuschaffen, sondern lediglich die von den Gewerkschaften einbetonierten Flächentarifsysteme, die die Theater strangulieren. Die Diskussion, an der die Intendantinnen aus Freiburg und Frankfurt, Amelie Niemeyer und Elisabeth Schweeger, sowie Johanna Schall, Schauspieldirektorin in Rostock, und Prof. Dr. Hans Joachim Meyer, von 1990 bis 2002 Sächsischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, teilnahmen, wurde veranstaltet von der Bundeszentrale für Politische Bildung und den Berliner Festspielen.
Rückfragen bitte an:
ZDF Pressestelle
06131 / 70-2120 und -2121
Original-Content von: ZDF, übermittelt durch news aktuell