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Mainz (ots)

Dienstag, 24. März 2020, 23.00 Uhr

Leschs Kosmos
Corona: Was sagt die Wissenschaft

Das neue Coronavirus SARS-CoV-2 versetzt unsere Welt in einen 
Ausnahmezustand. Was macht dieses Virus im Vergleich zu den 
jährlichen Grippeviren so speziell? Was erwartet uns in Zukunft? 

Täglich erreichen uns neue Nachrichten über die Corona-Pandemie: 
weitere Risikogebiete und Schutzmaßnahmen, die Suche nach 
Medikamenten sowie einem Impfstoff. Doch viele Fragen zum Risiko 
bleiben offen. Harald Lesch zeigt, was Forscher aktuell zu COVID-19 
wissen.

Abgesagte Veranstaltungen, geschlossene Universitäten, Schulen und 
Kitas, Fußballspiele ohne Zuschauer, leere Regale im Supermarkt - 
nichts ist so, wie es vor nur wenigen Wochen noch war. Über allem 
steht die Angst, wie man dem Virus begegnen soll. Denn das 
Coronavirus SARS-CoV-2 ist anders als bekannte Viren. Und das macht 
es unberechenbar. Weltweit suchen Wissenschaftler nach den besonderen
Eigenschaften des neuartigen Feindes. Langsam fügt sich Puzzleteil an
Puzzleteil.

Was unterscheidet SARS-CoV-2 beispielsweise von den bisher bekannten 
Grippeviren? Was von anderen Coronaviren? Um dem Virus adäquat 
begegnen zu können, müssen Forscher den Weg des Erregers im 
menschlichen Körper kennen. Und wie es die Zellen angreift. Die 
Hoffnung ist, mit dieser Kenntnis ein spezifisch wirksames Medikament
zu finden. 

Auch an der Entwicklung eines Impfstoffs sitzen Wissenschaftler 
weltweit. Die Prognosen, wann man mit einem zuverlässigen Impfstoff 
rechnen kann, reichen von Ende dieses bis zum Ende des kommenden 
Jahres. Wie lange eine Impfung dann Schutz bietet, ist noch nicht 
ganz klar. Wo steht die Wissenschaft?

Mit den drastischen Maßnahmen wie Schließungen der Universitäten, 
Schulen und Kitas, versucht man, Zeit zu gewinnen. Ziel ist, die Zahl
an Neuerkrankungen nicht auf einmal in die Höhe schießen zu lassen, 
um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten und zum Schutz von 
Menschen, für die eine Infektion mit dem Coronavirus ein großes 
Risiko darstellt. Doch wer zählt zur Risikogruppe und warum? Wie 
vermuten Wissenschaftler, wird die Infektionswelle weitergehen?

Für Experten ist klar: Sars-CoV-2 hat seinen Ursprung in Wildtieren. 
Und sie wissen: Ein neues Virus kann jederzeit wieder von Tieren wie 
zum Beispiel Fledermäusen den Weg in den menschlichen Organismus 
finden.

Harald Lesch geht der Frage nach, welche Entwicklungen das neue 
Coronavirus noch nehmen wird, was wir daraus für künftige neu 
entstehende Erreger lernen können - und inwieweit wir für die Zukunft
gerüstet sind.




Samstag, 28. März 2020, 17.35 Uhr

plan b: Vielfalt säen
Saatgutretter im Einsatz
Film von Christine Voges und Emanuela Casentini

Tomaten, die nicht schmecken, kerzengerade Gurken und glänzende Äpfel
ohne Makel: Obst-, Gemüse- und Getreidesorten aus 
Hochleistungssaatgut verdrängen die Vielfalt auf dem Teller. 

In den letzten 100 Jahren haben wir bereits 80 Prozent unserer 
Kulturpflanzen verloren. Dagegen kämpfen Landwirte, Gärtner und 
Wissenschaftler an: Sie wollen unsere Pflanzenvielfalt erhalten.

Oliver Christ arbeitet seit mehr als 20 Jahren auf dem Demeterhof 
Piluweri in Müllheim bei Freiburg im Breisgau. Seine große 
Leidenschaft ist das natürliche Vermehren von Pflanzensaatgut. Dafür 
muss er jedes Jahr die Herausforderungen der Natur meistern: Kälte, 
Dürre, Mäusefraß. Die Mühe lohnt sich, da ist er sich sicher. Eigenes
Biosaatgut erzeugen, bedeutet für ihn, unabhängig zu sein von der 
Chemieindustrie, die den Bauern nur genormtes Saatgut verkauft.

Agrarwissenschaftlerin Eva-Maria Schüle pflegt mit Herz und Seele 
seit zwei Jahrzehnten den Klostergarten der ehemaligen Freiburger 
Kartause. Als das Gelände 2014 zum Schulgarten des 
Robert-Bosch-Colleges wird, initiiert sie Workshops für Schüler und 
Interessierte. So kann sie ihr Wissen über Anbau und Saatgutgewinnung
der teils vom Aussterben bedrohten Pflanzen weitergeben. 

Biolandwirt Giuseppe Li Rosi fühlt sich wie alle sizilianischen 
Bauern tief seiner Heimat und ihren Feldfrüchten verbunden. Als die 
Abhängigkeit von Industriesaat, Dünge- und Pflanzenschutzmitteln 
viele seiner Kollegen in den Ruin treibt, gründet er den Verein 
Simenza. Sein Ziel ist es, mit alten einheimischen Getreidesorten 
wieder profitabel wirtschaften zu können.

Frank Blattner ist Evolutionsbiologe. Im Auftrag des 
Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung 
reist er auf die griechische Insel Euböa. Er will dort die Samen der 
an Hitze gewöhnten Knollengerste sammeln. Wenn es ihm gelingt, die 
Wildpflanzenart zu entschlüsseln, könnte das helfen, unsere 
Kulturgerste für den Klimawandel fit zu machen.

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ZDF Presse und Information
Telefon: +49-6131-70-12121

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