Die große Ost-Bilanz: "ZDFzeit" über Gewinner und Verlierer
Mainz (ots)
Die Chinesen bauen ein Batteriewerk für E-Autos in Thüringen, Start-ups gehen nach Berlin, aber auch nach Sachsen-Anhalt: Hat der Osten demnach aufgeholt oder ist er immer noch abgehängt? Die "ZDFzeit"-Dokumentation "Die große Ost-Bilanz - Gewinner und Verlierer der Einheit" beleuchtet am Dienstag, 6. Oktober 2020, 20.15 Uhr im ZDF, die wirtschaftlichen Entwicklungen seit der Einheit. Der Film von Christian Bock und Andrea Schäfer steht bereits ab Freitag, 2. Oktober 2020, 9.00 Uhr, in der ZDFmediathek zur Verfügung.
Im Jubiläumsjahr zu 30 Jahre Deutsche Einheit zeigen die Zahlen noch immer deutliche Unterschiede zwischen West und Ost in Deutschland. So haben nur acht Prozent der Top-500-Unternehmen ihren Sitz im Osten. Das Wohlstandsgefälle zwischen Ost und West hat zwar stark abgenommen, aber das mittlere Einkommen im Osten ist noch immer etwa 700 Euro niedriger als im Westen.
Was bedeutet es für die Region, wenn in Arnstadt bei Erfurt der chinesische Konzern CATL ein Werk für die Produktion von Batterien für E-Autos baut? Geschätzte 1,8 Milliarden Euro will CATL investieren und nach eigenen Angaben 1800 Arbeitsplätze schaffen. Rund 100 Kilometer davon entfernt, ebenfalls in Thüringen, steht der Bauerfeind Tower für Innovation in der Medizintechnik. Der Hersteller von orthopädischen Bandagen, Einlagen und Orthesen, den es seit 1929 gibt, zog während der DDR-Zeit in den Westen, doch Hans Bauerfeind brachte das Unternehmen 1991 wieder zurück an seinen Ursprungsort Zeulenroda. Bauerfeind schafft dort bewusst Anreize, um junge Leute zu halten, die vielleicht sonst in Ballungsräume wie Leipzig und Berlin ziehen würden.
Die "ZDFzeit"-Autoren sind auch in Wernigerode in Sachsen-Anhalt unterwegs, wo ein Job-Speeddating steigt: Dort werden Last-Minute-Ausbildungsplätze vergeben - von Unternehmen aus der Region. Bei dem Event bekommen Schüler die Möglichkeit, sich bei Unternehmen in einem Riesenrad vorzustellen. So will der 23-jährige Justin Mattusch auf diesem Weg versuchen, in einem Handwerksberuf noch einen Ausbildungsplatz zu bekommen. In einer der Gondeln sitzt zum Beispiel ein Mitarbeiter eines Herstellers für Elektromotoren: Geschäftsführer Martin Sobczyk ist im Osten geboren - und damit in der Minderheit: Ein Großteil der Führungskräfte in den neuen Bundesländern sind immer noch Westdeutsche.
"Die ostdeutsche Elite wächst jetzt erst heran", prognostiziert Reint E. Gropp, Präsident des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung. Durch die Wiedervereinigung seien viele ostdeutsche Lebensläufe unterbrochen worden. Der Volkswirt hält es für falsch, jetzt eine Quote für Ostdeutschen in Führungspositionen einzuführen. "Ich hoffe, dass wir zunehmend weniger über Ostdeutsche und Westdeutsche reden. Wir sollten uns als Deutsche oder Europäer fühlen." So sieht das auch Robin Pietsch, Jahrgang 1988, Sternekoch und Unternehmer: Das Denken über Ost und West ist für ihn veraltet und nervt ihn. Seine Generation nehme Unterschiede nicht mehr wahr.
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