ZDF-Pressemitteilung
ZDF-Kulturmagazin "aspekte": Mossad- Enthüllungsbuch gefälscht
Mainz (ots)
ZDF-Kulturmagazin "aspekte": Mossad-Enthüllungsbuch gefälscht
Bei dem als Sensation angekündigten Tatsachenbericht von Nima Zamar mit dem deutschen Titel "Ich musste auch töten" handelt es sich offenbar um eine Fälschung. Dies ergaben Recherchen des ZDF- Kulturmagazins "aspekte" in Frankreich und Israel.
Das Buch sei eine "plumpe Fälschung und Lüge", erklärte der Mossad- Experte Ben-Dror Yemini, leitender Redakteur der israelischen Zeitung Maariv, in der "aspekte"-Sendung am Freitag 19. Dezember 2003, 0.15 Uhr.
Der frühere Geheimdienstoffizier God Shimron sprach sogar von einer "einzigen Beleidigung für das Ansehen des israelischen Auslandsgeheimdienstes". Eine offizielle Stellungnahme amtlicher israelischer Stellen wurde nicht erteilt.
In dem Buch "Ich musste auch töten" berichtet die Autorin Nima Zamar, sie habe acht Jahre lang als Spezialagentin undercover für Israel gearbeitet. Dabei sei sie in Hisbollah-Camps, in Syrien und im Iran eingeschleust worden. In mindestens zehn Fällen habe sie während ihrer streng geheimen Einsätze Gegner töten müssen.
Im "aspekte"-Interview betonte Nima Zamar, dass ihre Motivation für die Killereinsätze gewesen sei, "Leben zu retten und ihr Land zu verteidigen." Sie habe unter dem Decknamen Hadag, zu deutsch Fisch, mehrere Internierungen mit Folterungen überlebt. Ferner sei sie mehrfach schwer verletzt worden.
Für ihre Darstellung lieferte Nima Zamar gegenüber "aspekte" keinerlei Belege oder Beweise. Weder nannte sie Aufgaben und Ziele ihrer Einsätze, noch kannte sie Vorgesetzte oder Hintergründe ihres vermeintlichen Arbeitgebers Mossad. Sie weigerte sich, ärztliche Atteste vorzulegen. Ihre Schusswunden wollte sie nicht zeigen, um "ihre Würde" zu wahren, wie sie gegenüber "aspekte" erklärte.
Das Buch von Nima Zamar ist bereits im September 2003 in Frankreich erschienen. Es soll im Januar 2004 vom Kindler-Verlag unter dem Titel "Ich musste auch töten - Agentin für Israel" in Deutschland erscheinen.
ots-Originaltext: ZDF
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