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ZDF-Programmhinweis/Donnerstag, 8. Januar 2004, 9.05 Uhr/Volle Kanne - Service täglich/Donnerstag, 8. Januar 2004, 17.40 Uhr/Leute heute/Donnerstag, 8. Januar 2004, 21.15 Uhr/auslandsjournal

Mainz (ots)

Donnerstag, 8. Januar 2004, 9.05 Uhr
Volle Kanne - Service täglich
mit Ingo Nommsen
Gast: Sängerin Ina Deter
Top-Thema: Taschengeld - Wie viel ist für Kinder sinnvoll?
Einfach lecker: Joghurt-Herstellung - Tipps von Küchenchef Armin
Roßmeier
Clever einkaufen Fertigsalate im Test
Trend: Rams-Design
Praxis täglich: Ambulante Operationen
Schönheits-ABC: I wie Indigo
Praxis Natürlich: Muskelschmeichler
Donnerstag, 8. Januar 2004, 17.40 Uhr
Leute heute
mit Nina Ruge
Ralf Bauer: Für UNICEF in Vietnam
Tom Cruise: Filmstart "Last Samurai"
Donnerstag, 8. Januar 2004, 21.15 Uhr
auslandsjournal
mit Dietmar Ossenberg
Gefängnis ohne Gitter - Luxus-Knast auf Korsika An der korsischen
Küste warnt ein Schild: "Achtung! Wenn sie diesen Grund betreten,
landen sie im Gefängnis." Aber abgeführt wird man hier nicht - man
steht schon mittendrin. In einer Haftanstalt, die mehr Paradies ist
als Verlies.
Wenn die Sonne scheint, geht Gilbert gerne am Strand spazieren -
und die Sonne scheint oft, hier auf Korsika. Stundenlang genießt er
Wind und Wellen, den Sand unter den Füßen und fühlt sich frei. Frei,
obwohl er ein Gefangener ist.
Denn Gilbert ist ein Sexualverbrecher. Er hat sich selbst der
Justiz gestellt, weil er nach seiner Tat nicht mehr in den Spiegel
sehen konnte. Jetzt verbüßt er seine Strafe in dem wohl
eigenartigsten Gefängnis Frankreichs: Casabianda. Hier gibt es weder
Mauer noch Stacheldraht, dafür aber viel Sonne und Meer und sogar
einen Tennisplatz. Den einzigen Zaun der Haftanstalt haben die
Insassen selbst gebaut - um das hauseigene Fußballfeld vor
Wildschweinen zu schützen.
Ein geradezu idyllischer Knast also - für Kinderschänder,
Vergewaltiger und Triebtäter besonders gut geeignet, so
Gefängnisdirektor Thierry Guilbert. "Das sind Leute, die auf
Autoritäten hören, auch wenn die Autorität hier mehr scheinbar als
tatsächlich ist. Denn für ein Gefängnis haben wir vergleichbar wenig
Wachpersonal."
Die Mauer ist in den Köpfen der Gefangenen. Wer hier einen Fehler
macht, muss in ein "normales" Gefängnis - und dort müssen Triebtäter
um ihr Leben fürchten. Auf der "Isle de la Beauté" gibt es diese
knastübliche Hackordnung nicht - keine Drogen, kein Missbrauch, keine
Banden. In Casabienda besitzen die Insassen sogar den Schlüssel für
die eigene Zelle. Und nur eine einfache Schranke trennt sie von der
Außenwelt - und die Außenwelt von ihnen.
Die Außenwelt, das ist die fünf Kilometer entfernte Gemeinde
Aléria. Deren Bewohner stört der benachbarte Triebtäterknast nicht.
"Denn es ist zwar wahr, dass die Sexualverbrecher das Gefängnis
verlassen können. Aber sie tun es nicht, niemals," so der
Bürgermeister. Angst vor den Vergewaltigern hat in Aléria niemand -
vielmehr profitiert man wirtschaftlich von ihnen. 40 Familien leben
von der Haftanstalt, das Städtchen liefert Lebensmittel, und die
Wächter besuchen die örtlichen Lokale.
Gilbert arbeitet in Casabienda als Schäfer. Viel Bewegung, viel
frische Luft - diese Art der Sühne für seine Taten gefällt ihm. "Man
verliert hier nicht das Gefühl für Verantwortung," sagt er. "Und man
ist verpflichtet, für das Verbrechen, das man begangen hat, zu
bezahlen."
ZDF-Korrespondent Stephan Merseburger hat das korsische Gefängnis
ohne Gitter in Augenschein genommen.
Weitere Themen:
Gesetz des Dschungels - Gerichtsschiff auf dem Amazonas
Abspecken auf Amerikanisch - Eine Nation kämpft gegen das Fett
Rückfragen bitte an die ZDF-Redaktion "auslandsjournal", Robert
Bachem, Tel.: 06131/70-2985, und Yvette Gerner, Tel.: 06131/70-2838
ots-Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=7840

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