ZDF-Programmhinweis
Mainz (ots)
Dienstag, 26.04.2022, 20.15 Uhr
ZDFzeit
Wer ist Wolodymyr Selenskyj?
Die Rolle seines Lebens
In der Ukraine tobt ein Krieg, der die Weltordnung verändert. Zum Gesicht des Widerstands gegen die russische Aggression ist Wolodymyr Selenskyj geworden. Die Dokumentation zeichnet seinen Weg nach: von den Anfängen als Komiker und Darsteller der TV-Serie "Diener des Staates" über Wahlkampf und Amtsantritt bis hin zu seiner Wandlung zum Kriegspräsidenten. Wer ist Wolodymyr Selenskyj – und wofür steht er? 2019 wird der Komiker überraschend zum Präsidenten der Ukraine gewählt. Ein politisches Leichtgewicht, ein Mann, der im Wahlkampf viel versprochen hat, aber anfangs wenig liefert. Dann wird die Ukraine von Russland überfallen - und Wolodymyr Selenskyj findet die Rolle seines Lebens. Als Kriegspräsident hält er mit täglichen Videobotschaften aus dem belagerten Kiew den Widerstand in seinem Land aufrecht. Seine internationale Popularität setzt er geschickt und unermüdlich ein, um Solidarität, Geld, Waffen oder Sanktionen gegen Russland einzuwerben. Aus dem Komiker ist ein Kämpfer geworden. Eine Rolle, die ihm viel Anerkennung und Bewunderung einbringt. Weit über die Grenzen der Ukraine hinaus.
Mittwoch, 27.04.2022, 01.00 Uhr
Dienstreise ins Universum Matthias Maurers Mission
Film von Susanne Freitag-Carteron
Er nennt seine Mission "Cosmic Kiss": Ein halbes Jahr verbrachte Matthias Maurer auf der ISS, dem internationalen Außenposten der Menschen im All. Ende April kehrt er zur Erde zurück. Susanne Freitag-Carteron hat den Astronauten aus dem Saarland vor und bei seinem Aufenthalt in der Umlaufbahn begleitet. Mehrfach konnte sie ihn direkt auf der ISS sprechen und einen Eindruck von seinem All-Tag bekommen, der mit über 100 Experimenten gut gefüllt war. In Europa herrschte noch Frieden, als Matthias Maurer am 11. November 2021 gemeinsam mit drei NASA-Astronauten in einem Crew-Dragon-Raumschiff der US-Firma SpaceX zur Internationalen Raumstation (ISS) aufbrach. Kaum abwarten konnte er den Blick aus der Cupola, dem Beobachtungsturm der ISS: "Als ich das erste Mal in die Cupola schwebte, bin ich erschrocken über die Schönheit unseres Planeten. Die Atmosphäre ist wie ein leuchtender Saum um die Erde zu erkennen. Als ich das gesehen habe, wurde mir im Bruchteil einer Sekunde klar: Wie wir mit unserm Planeten umgehen, das ist gar nicht gut." Matthias Maurer hat im All Beton gemischt und getestet, ob bestimmte Oberflächen Bakterien abweisen können. Auch führte er zahlreiche medizinische Versuche am und mit dem eigenen Körper durch. Neben seinen Experimenten in 400 Kilometern über der Erde soll der vierte deutsche Astronaut auf der ISS auch Werbung machen – für seinen Beruf und für die Raumfahrt, unter anderem auf Social-Media-Kanälen. Dort präsent zu sein, gehört mittlerweile auch zum Job eines Astronauten. "Wir nutzen soziale Medien, um den Menschen auf dem Boden mitzuteilen, wie fühlt man sich als Astronaut, wie lebt man als Mensch im Weltall", sagt er. Dann wandelte sich plötzlich die Weltpolitik. Russland griff am 24. Februar 2022 die Ukraine an. Der Krieg beherrscht seitdem die Schlagzeilen und gefährdet auch die bislang erfolgreiche Zusammenarbeit auf der ISS. Die Station war Ende des letzten Jahrhunderts geplant worden, als menschlicher Außenposten vor allem der zwei großen Raumfahrtnationen Russland und USA im Weltall. Und es sollte von Anfang an auch ein Projekt und Symbol friedlicher Koexistenz sein. Die Spannungen zwischen den USA und Russland fallen in eine Zeit, in der die Raumfahrt vor großen Umbrüchen steht. Die Erkundung des Weltalls und bemannte Missionen war bislang in der Hand staatlicher Agenturen und Zeichen nationaler und technologischer Fortschrittlichkeit. Mit dem Auftreten privater Raumfahrtfirmen wie SpaceX, die schon heute allein für den Transport US-amerikanischer Missionen ins All zuständig ist, wird sich die Erkundung und Nutzung des Weltraums weiter kommerzialisieren. Zukünftig sollen vermehrt Touristen die Erde aus dem Orbit betrachten können. Am 8. April startete bereits die erste rein private Crew für eine Woche zur ISS. Für Matthias Maurer eine Abwechslung im arbeitsreichen Astronauten-Alltag.
Mittwoch, 4. Mai 2022, 01.00 Uhr
auslandsjournal - die doku: Dutertes blutiges Erbe
Die Philippinen am Scheideweg
Im Mai 2022 wird in den Philippinen gewählt, nach sechs Jahren Amtszeit kann Rodrigo Duterte nicht erneut antreten. Der Film zeigt in welchem Zustand er sein Land hinterlässt. 2016 entfachte Duterte einen brutalen Drogenkrieg, der nach Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen, 30.000 Menschen das Leben kostet. Das brutale Vorgehen lenkt von der schlechten wirtschaftlichen Lage und hohen Korruption im Land ab. Die Corona-Krise trifft den Inselstaat besonders hart und die Regierung nutzt die Ausnahmesituation um die Macht des Präsidenten auszuweiten. Er verglich sich mit Hitler und drohte, Millionen Drogenabhängige töten zu lassen, wie Hitler es mit den europäischen Juden tat. Er ließ eine Stadt in Schutt und Asche bomben. Kritische Medien wurden geschlossen, Kritiker eingesperrt, Journalisten eingeschüchtert. Und während der Covidpandemie stürzte das Land in die tiefste Rezession seiner Geschichte. Dutertes Antwort darauf: Angst schüren und das Militär und die Polizei auf die Menschen ansetzen, die gegen die harten Quarantänemaßnahmen verstoßen. Auch mit Erschießungen. Die Folgen dieser Politik haben das Land verändert. Die Philippinen stehen aktuell an einem Scheideweg, denn als Nachfolger des Präsidenten stehen der Sohn des früheren Diktators Marcos mit Dutertes Tochter als Vize in den Startlöchern. Carsten Stormer hat die Entwicklung in den Philippinen sechs Jahre lang begleitet. Der Film beleuchtet alle Seiten, Täter und Opfer, Gegner und Unterstützer; ohne zu urteilen. Als Reporter hatte Stormer Zugang zu Polizeieinsätzen und Razzien, er begleitet Polizisten, die den unmöglichen Auftrag erhalten haben, ein Land innerhalb von sechs Monaten drogenfrei zu bekommen, trifft eine junge Frau, die im Drogenkrieg zur Auftragsmörderin wurde und einen Drogendealer, der um sein Leben fürchtet. Stormer begleitet einen katholischen Priester, der von einem Befürworter des Präsidenten zu einem erbitterteren Gegner wurde und eine Menschenrechtsaktivistin, die als Terroristin gebrandmarkt wurde. Er begleitet einen Mann, der eine Polizeiexekution überlebt hat und nun vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag aussagen möchte. Stormer ist immer mit seiner Kamera dabei. Dieser Film zeigt auf, was passieren kann, wenn eine Gesellschaft, die jahrzehntelang von ihren Machthabern vernachlässigt wurde, das Vertrauen in die Regierenden verliert und vom Populismus verführt wird.
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