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ZDF-Pressemitteilung
Seehofer droht mit Ausstieg aus dem gemeinsamen Gesundheitskompromiss
Union sieht gravierende Fehler bei der Umsetzung des Gesetzes

Mainz (ots)

Mit dem Ausstieg aus dem gemeinsamen
Gesundheitskompromiss hat der stellvertretende Vorsitzende der
CDU/CSU-Fraktion, Horst Seehofer, gedroht. "Wir halten nicht ständig
für Vollzugsfehler der Bundesregierung unseren Kopf hin. Wenn jetzt
im regelmäßigen Abstand beim Vollzug des Gesetzes Pannen auftreten,
muss die Regierung die Gesundheitsreform alleine vertreten", so
Seehofer gegenüber dem ZDF- Magazin "Frontal 21".
Seehofer begründete seine Drohung mit der schleppenden Bearbeitung
der Arzneimittelliste für rezeptfreie Medikamente, die zum 1. April
2004 in Kraft treten soll. Die Liste legt fest, welche Medikamente,
auch wenn sie in den Apotheken rezeptfrei erhältlich sind, vom Arzt
verordnet werden dürfen. "Wenn die Liste trotz Aufforderung, sie
rechtzeitig zu erstellen, nicht erstellt wird, dann wäre das ein
zweiter gravierender Fehler beim Vollzug des Gesetzes, der in der
Verantwortung der Bundesregierung liegt, und dann werden wir unsere
politische Unterstützung für diese Gesundheitsreform aufkündigen", so
Seehofer gegenüber "Frontal 21". Diese Haltung sei mit der
Führungsspitze seiner Partei abgesprochen.
Das Bundesgesundheitsministerium geht zwar im Moment noch davon
aus, dass die Liste rechtzeitig erstellt wird, will aber
Verzögerungen nicht ganz ausschließen. Gegenüber "Frontal 21" räumte
Staatssekretär Klaus Theo Schröder ein, dass es dafür "technische
Gründe" geben könnte, "nämlich die Veröffentlichung im
Bundesgesetzblatt könnte sich verzögern, das kann man nicht ganz
ausschließen".
Karl-Hermann Haack, der Behindertenbeauftragte der
Bundesregierung, forderte das Bundesgesundheitsministerium auf, die
Liste per Rechtsverordnung zu erlassen. "Nach meiner Erfahrung als
Behindertenbeauftragter drängt das Problem: Chronisch Erkrankte
warten darauf, es warten Leute darauf, die an Krebs erkrankt sind und
Nahrungsergänzungsmittel, Sondennahrung haben müssen. Insofern ist
Eile geboten, und man muss sofort an die Rechtsverordnung
herangehen", so Haack (SPD) gegenüber "Frontal 21".
Mehr zu diesem Thema in der Sendung "Frontal 21" am Dienstag, 17.
Februar 2004, 21.00 Uhr.
ots-Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=7840

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Telefon: 06131 / 70 - 2120

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