ZDF-Pressemeldung
ZDF-Kulturmagazin "aspekte" über den Fall Vanunu: Bruder des Atom- Informanten "empört" über Einschränkungen nach Haftentlassung
Mainz (ots)
ZDF-Kulturmagazin "aspekte" über den Fall Vanunu: Bruder des Atom- Informanten "empört" über Einschränkungen nach Haftentlassung
Am 21. April wird der israelische Atom-Informant Mordechai Vanunu nach 18 Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen. Wie jetzt bekannt wurde, werden die israelischen Behörden seine Freiheit auch nach der Entlassung weiterhin einschränken. "aspekte" berichtet in einem Exklusivinterview mit dem Bruder Meir Vanunu am morgigen Freitag, 16. April 2004, 22.30 Uhr über den Fall.
Meir Vanunu kommentierte die geplanten Maßnahmen gegenüber dem ZDF- Kulturmagazin "aspekte: "Es ist empörend - und beschämend für ein Land, das sich als Demokratie bezeichnet. Man hat meinen Bruder 18 Jahre lang verfolgt und zum Schweigen gebracht - statt ihn nun freizulassen, steckt man ihn nur in ein größeres Gefängnis. Das ganze Land ist sein Gefängnis. Die Geheimdienste bestimmen über sein Leben für mindestens die nächsten zwölf Monate. Wie lange wird die Welt noch dazu schweigen?"
Mordechai Vanunu darf das Land nicht verlassen und sich innerhalb Israels nicht frei bewegen. Er darf sich nicht in der Nähe von Grenzübertritten, Häfen, Flughäfen und ausländischen Botschaften aufhalten und keinerlei Kontakt mit ausländischen Staatsbürgern aufnehmen. Damit sollen Interviews mit internationalen Medien verhindert werden, vermuten Beobachter.
Der ehemalige Techniker des Kernreaktors Dimona in der Negev-Wüste hatte 1986 einer britischen Zeitung das streng geheime israelische Atomwaffenprogramm enthüllt. Danach entführte der Geheimdienst Mossad ihn aus Rom nach Israel, wo er wegen Spionage und Verrats zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Elfeinhalb Jahre davon verbüßte er in Isolationshaft.
Rückfragen bitte an die Redaktion "aspekte", Jutta Louise Oechler, Telefon: 030/ 20 99 13 34.
ots-Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=7840
Rückfragen bitte an:
Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Original-Content von: ZDF, übermittelt durch news aktuell