"aspekte"-Literaturpreis 2004 für Thomas Stangl /Auszeichnung des ZDF-Kulturmagazins zum 26. Mal vergeben
Mainz (ots)
Thomas Stangl erhält für seinen Roman "Der einzige Ort" den diesjährigen "aspekte"-Literaturpreis für das beste deutschsprachige Prosadebüt des Jahres 2004.
Das Buch ist eine unbändige, ausufernde Auseinandersetzung mit dem Mythos Timbuktu und den Bildern, die Europäer und Afrikaner über afrikanische Verhältnisse entwickeln. Stangl schwelgt in Phantasien, zeichnet ein Afrika, in dem die Vorstellungen von Timbuktu den wahren Ort verdrängen. Der Autor folgt den Spuren zweier Forschungsreisender, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach Timbuktu aufbrachen, um es europäischen Ansprüchen zugänglich zu machen. Ausgezeichnet wird ein Roman, der sich absetzt vom Trend zu subtilen, kleinteiligen Beschreibungen deutscher Zustände und das Risiko der großen Dimension auf sich nimmt.
Thomas Stangl wurde 1966 in Wien geboren, studierte Spanisch und Philosophie und veröffentlichte bisher in Literaturzeitschriften. Er lebt und arbeitet in Wien.
Besonders empfehlen möchte die Jury darüber hinaus den Erzählband "Wie viel Vögel" von Franziska Gerstenberg aus dem Verlag Schöffling & Co, Frankfurt.
Der "aspekte"-Literaturpreis wird in diesem Jahr zum 26. Mal vergeben. Er ist mit 7500 Euro dotiert und die bedeutendste Auszeichnung für Erstlingswerke. Der Jury gehören prominente Literaturkritiker aus Österreich, der Schweiz und Deutschland an: Pia Reinacher, freie Kritikerin aus der Schweiz, Anton Thuswaldner von den "Salzburger Nachrichten", Hubert Spiegel von der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", Hajo Steinert vom "DeutschlandRadio" Köln und Wolfgang Herles, Leiter der ZDF- Redaktion "aspekte".
Thomas Stangl und sein preisgekröntes Buch "Der einzige Ort", im Droschl Verlag Graz erschienen, werden am Donnerstag, 7. Oktober 2004, 0.20 Uhr, in der "aspekte extra"-Sendung des ZDF von der Frankfurter Buchmesse vorgestellt.
ots-Originaltext: ZDF
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