ZDF-Programmhinweis
Freitag, 1. Oktober 2004, 5.20 Uhr, ZDF-Morgenmagazin
Mainz (ots)
Freitag, 1. Oktober 2004, 5.20 Uhr ZDF-Morgenmagazin Wolfgang Herles gibt Buchtipps
Fünf Tage vor der InternationalenFrankfurter Buchmesse empfiehlt Wolfgang Herles im ZDF-Morgenmagazin am 1. Oktober um 6.20 Uhr und 8.50 Uhr lesenswerte Herbstneuerscheinungen.
Umberto Eco "Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana", illustrierter Roman, Hanser Verlag Der Antiquar Giambaltista Bodoni erwacht aus dem Koma und hat sein Gedächtnis verloren. Auf der Suche nach seinen persönlichen Erinnerungen fährt er aufs Land, ins Haus seiner Kindheit. Dort findet er alles wieder: Bücher und Bilder, Comics und Liebesbriefe, Pastadosen, Kaugummipäckchen und Zigarettenschachteln. In Gesprächen und auf Spaziergängen entdeckt der Siebzigjährige Schritt für Schritt sein Leben wieder und erinnert sich an Schulzeit und Jugend im faschistischen Italien, an Mussolini und deutsche Wehrmachtssoldaten. Umberto Eco erzählt in seinem illustrierten Roman, der am 9. Oktober erscheint, die Geschichte des 20. Jahrhunderts: nostalgisch, witzig und überraschend.
Friedrich Christian Delius "Mein Jahr als Mörder", Roman, Rowohlt Berlin 6. Dezember 1968: Ein Berliner Student hört im Radio vom Freispruch des Nazirichters Rehse. Er beschließt, ein Zeichen zu setzen und den Richter zu töten. Für ihn ist das eine dringliche persönliche Angelegenheit, denn Rehse hat den Vater seines besten Freundes zum Tode verurteilt. Georg Groscurth war Leibarzt von Rudolf Heß und zugleich als Widerstandskämpfer aktiv. Ohne Rücksicht auf Studium, pazifistische Ideale und seine Freundin Catherine setzt er ohne Zögern einen ausgeklügelten Plan in Gang. Ein Generationenroman des renommierten Berliner Autors, der Fiktion und authentische Zeitgeschichte miteinander verknüpft.
David Guterson "Unsere Liebe Frau vom Wald", Roman, C. Bertelsmann Verlag Die sechzehnjährige Ann Holmes aus dem kleinen Holzfällerstädchen North Fork im Nordwesten der USA ist von zu Hause ausgerissen. Ausgerechnet dieser psychisch labilen Herumtreiberin erscheint beim Pilze sammeln im Wald die Jungfrau Maria. Das Mädchen fühlt sich berufen, die Botschaft der Mutter Gottes weiterzugeben. Zuerst sind es nur vier verzweifelte Gestalten, die Ann Holmes in den Wald folgen. Doch schon bald löst sie unter den Bewohnern des tristen Provinzstädtchens eine Massenpsychose aus. Auf der Suche nach Heil, Erlösung oder schnellem Geld hofft jeder auf ein Wunder für sich selbst. Bestsellerautor David Guterson versteht es wie immer meisterhaft menschliche Konflikte darzustellen.
John Griesemer "Niemand denkt an Grönland", Roman, Mare Buchverlag Rudy Spruance, ein junger Corporal und Journalist, wird 1959 auf die US-Militärbasis nach Grönland versetzt. Er soll eine Zeitung für die Army herausbringen. In der arktischen Einöde geht es hoch her: Eisbärenjagd, nächtliche Saufgelage, Sonnenwendfeiern, Horrorfilme - alles zum Zeitvertreib für die Soldaten. Doch auf dem Stützpunkt gibt es ein geheimes, streng bewachtes Lazarett. Der Corporal verschafft sich Zutritt. Er entdeckt schwer verwundete GI's aus dem Korea-Krieg, die vermisst gemeldet wurden, hier aber seit Jahren mit dem Tod kämpfen. Griesemer, der mit seinem Buch "Rausch" monatelang in den Bestsellerlisten stand, hat hier seine Erinnerungen und Erlebnisse während seiner Militärdienstzeit in Vietnam verarbeitet. Ein Roman über den Wahnsinn des Krieges.
Rolf Dobelli, "Und was machen Sie beruflich?", satirischer Roman, Diogenes Verlag In der Schweiz grassiert die Rezession. Gehrer, erfolgsverwöhnter Marketingchef einer Züricher Firma, wird aus heiterem Himmel gefeuert und stürzt von der soliden Karriereleiter ins Bodenlose. Der Neununddreißigjährige macht erst einmal in der Karibik blau. Er braucht Bedenkzeit, um den Schock zu verdauen und seiner Frau Jeanette die Entlassung zu beichten. Mit einer amerikanischen Selbsthilfefibel versucht er, wieder auf Kurs zu kommen. Alle Bemühungen der Ehefrau ihrem Mann zu einem annehmbaren Job zu verhelfen, schlagen fehl. Für Gehrer gerät die berufliche neuorientierung zur Achterbahnfahrt zwischen Resignation und trotzigem Optimismus. Der Schweizer Rolf Dobelli war Finanzchef und Unternehmer bevor er sich der Literatur zuwandte.
Victor Pelewin "Die Dialektik der Übergangsperiode von Nirgendwoher nach Nirgendwohin", Roman, Luchterhand Verlag Stepan Michailow ist ein Glückspilz und als mehrfacher Bankengründer ein gemachter Mann. Seinen enormen Erfolg verdankt er einem gerissenen Finanzguru, seine Sicherheit den tschetschenischen Leibwächtern. Eine Schwäche hat der neureiche Dandy allerdings: Er ist der Zahlenmystik verfallen. Er schwört auf die Glückszahl 34, von der 43 aber erwartet er nur Unglück. Das kommt dann auch prompt in Gestalt des finanzstarken Konkurrenten Firkin. Doch weil ein waschechter Kapitalist so schnell nicht aufgibt, steuert alles auf einen großen Showdown zu. Ein bitterböser Blick des russischen Kultautors und Chronisten Victor Pelewin auf die Putin-Ära.
ots-Originaltext: ZDF
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