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Sten Nadolny wird Mainzer Stadtschreiber für das Jahr 2005

Mainz (ots)

Der Schriftsteller Sten Nadolny, einer der
meistgelesenen deutsch- sprachigen Autoren der Gegenwart, wird
Mainzer Stadtschreiber für das Jahr 2005. Damit ist Nadolny der 21.
Mainzer Stadtschreiber, seitdem das ZDF, 3sat und die Stadt Mainz den
mit 12 500 Euro und freiem Wohnen im Stadtschreiber-Domizil im
Mainzer Gutenberg-Museum verbundenen Preis 1984 ausgeschrieben haben.
Ebenso wie der jetzige Stadtschreiber Raoul Schrott, wird der neue
Preisträger gemeinsam mit dem ZDF eine Dokumentation nach freier
Themenwahl produzieren.
Die Verleihung des Preises an Nadolny findet im Februar 2004 in
Mainz statt.
Der neue Stadtschreiber Sten Nadolny wurde 1942 in Zehdenick an der
Havel geboren. Der Sohn des Autorenehepaares Isabella und Burkhard
Nadolny wuchs in Oberbayern auf. In München, Tübingen, Göttingen und
Berlin studierte er Mittelalterliche und Neuere Ge-schichte sowie
Politologie. 1976 promovierte er über "Abrüstungs-diplomatie
1932/1933". Er arbeitete kurz als Studienrat und später als
Aufnahmeleiter beim Film. 1980 erhielt er für ein noch nicht ver-
öffentlichtes Kapitel seines Romans "Die Entdeckung der Lang-
samkeit" den Ingeborg-Bachmann-Preis und schaffte damit den
Durchbruch als freier Schriftsteller, den er mit seinem ersten
Roman "Netzkarte" (1981) beschleunigte. Nadolny lebt heute in
Berlin.
Berühmt wurde Sten Nadolny mit seinem 1983 erschienenen Roman "Die
Entdeckung der Langsamkeit". Der Titel ist als sprichwörtliche
Wendung in die deutsche Umgangs- und Werbesprache eingegangen. Das
Buch, das in alle großen Weltsprachen übersetzt wurde, erzählt die
Biografie des englischen Seefahrers und Forschers John Franklin, der
sich auf die Suche nach der legendären Nord-West-Passage nahe der
Arktis machte. Ein Lebenslauf, so die Jury, der "zu einer subtilen
Studie über die Zeit wird und die Langsamkeit zu einer Kunst macht,
dem Rhythmus des Lebens einen Sinn zu geben". Dieses Werk wurde 2004
in der ZDF-Aktion "Unsere Besten - Das große Lesen" auf Platz 34 der
beliebtesten Bücher der Deutschen gewählt.
Nadolny macht ebenso mit seinen Generationsroman "Selim oder Die
Gabe der Rede" (1990), mit dem Schelmenroman "Ein Gott der
Frechheit" (1994) wie auch mit dem Roman über eine Lebenskrise "Er
oder ich" (1999) Furore. 2003 blätterte Nadolny in einem großen
Zeitpanorama mit dem "Ullsteinroman" die Geschichte eines der
berühmtesten deutschen Verlagshäuser auf.
ots-Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=7840

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