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"Tag X - Terror gegen Deutschland"
ZDF-Sendung legt Schwachstellen in Katastrophenschutz und Ermittlungsarbeit offen

Mainz (ots)

Ist ein Terroranschlag in Deutschland realistisch?
"Spätestens seit dem Bombenanschlägen von Madrid ist klar, Europa ist
zum Terrorziel geworden. Hiervon ist kein Land ausgenommen, auch
Deutschland nicht," urteilt der Sicherheitsexperte Thomas Wandinger
vom renommierten International Institute for Strategic Studies (IISS)
in London in der ZDF-Sendung "Tag X - Terror gegen Deutschland" am
Donnerstag, 9. Dezember 2004, 22.15 Uhr.
Die meisten Terrorismusexperten kommen zu einer vergleichbaren
Einschätzung. Anlass für das ZDF die Fragen zu überprüfen: Wie steht
es um die Sicherheitslage der Bundesrepublik? Wie gut ist
Deutschland auf einen Terroranschlag vorbereitet? Wären Polizei,
Feuerwehr, Krankenhäuser und Ermittler einer solchen Katastrophe
gewachsen?
Das Ergebnis der ZDF-Recherchen: Sowohl die Arbeit der
Ermittlungsbehörden als auch der Katastrophenschutz weisen deutliche
Mängel auf. Beispiel ABC-Abwehr: Deutschland kann nicht angemessen
auf einen Chemie-Angriff reagieren. Der technische Zustand der ABC-
Erkundungsfahrzeuge ist erschreckend, ihre Zahl viel zu gering. Die
Feuerwehren sind nicht in der Lage, eine größere Zahl von Verletzten
zu dekontaminieren, und es gibt nicht ausreichend Gegenmittel für die
Behandlung von ABC-Verletzten, heißt es etwa in einem internen
Gutachten für das Bundesinnenministerium, das dem ZDF vorliegt. Die
Mängelliste erstreckt sich über den gesamten Bereich des
Katastrophenschutzes. Der Arbeit der Rettungskräfte mangelt es an
Koordination und die Krankenhäuser wären überfordert. "Für eine
solche Situation braucht man Notfall-Intensiv-Betten und Notfall-
Arzneimittel. Und zwar deutlich mehr, als zur Zeit vorhanden sind,"
so Johann-Wilhelm Weidringer von der Deutschen Gesellschaft für
Katastrophenmedizin.
Und auch die Arbeit der Ermittlungsbehörden läuft keinesfalls
reibungslos. Vor allem Kompetenzstreitereien erschweren die
Arbeit. "Es kann nicht angehen, dass man vom Bundeskriminalamt
erwartet, in Berlin ein Informations- und Analysezentrum zur
Bekämpfung des islamistischen Terrorismus aufzubauen. Aber
gleichzeitig bekommt das BKA nicht die gleichen
Handlungsmöglichkeiten wie die Landespolizeien, was den Bereich des
islamistischen Terrorismus betrifft", so Klaus Jansen, Vorsitzender
des Bundes Deutscher Kriminalbeamter.
Die ZDF-Sendung "Tag X" hat das Szenario eines Anschlags entworfen,
um diese Schwachstellen aufzuzeigen. "Dieses Szenario mit mehreren
Bombenanschlägen in einer deutschen Großstadt würde ich als eher
zurückhaltend bezeichnen," versichert Uwe Wiemken, Leiter des
Fraunhofer Instituts für Naturwissenschaftlich-Technische-
Trendanalysen, in Euskirchen. "Eine vorsorgliche Analyse muss aber
auch mit Szenarien rechnen, die weit darüber hinaus gehen, zum
Beispiel mit Angriffen auf Computer-Netzwerke, die Deutschland lahm
legen würden."
Sinn der Sendung ist nicht Angst oder Schrecken zu verbreiten,
sondern aufzuklären über mögliche Folgen von Anschlägen, wie sie in
der Realität in Madrid oder in Istanbul bereits vorgekommen sind.
"Bei diesem Thema ist der Grat zwischen Panikmache und Aufklärung
natürlich sehr schmal. Dennoch sollten wir über die Schwächen in
unserer Gefahrenabwehr sprechen. Die Bevölkerung muss über die
Risiken für unsere Gesellschaft offen informiert werden, vor allem
weil sie selber für Notfälle vorsorgen muss, z.B. mit eigenen
Vorräten und Survival-Fähigkeiten. Das Thema 'Selbstschutz' hat eine
bedeutenden Stellenwert", sagt Professor Wolfgang Weiss von der
Schutzkommission beim Bundesinnenminister.
Die Sendung "Tag X - Terror gegen Deutschland" liefert einen
Zustandsbericht über den Katastrophenschutz in Deutschland und die
in der Terrorabwehr beteiligten Ermittlungsbehörden. Es moderiert
Maybrit Illner, die gleich im Anschluss in "Berlin Mitte" mit den
politischen Entscheidern über mögliche Konsequenzen diskutiert.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 -
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/tagx

Rückfragen bitte an:

Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120

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